Angebot in Singen war schnell ausverkauft
Theaternacht war ein richtiger Renner
Singen (of). Ein richtiger Renner war auch die inzwischen 4. Theaternacht in Singen, die in diesem Jahr auf acht Bühnen insgesamt 20 Stunden Programm mit rund 40 Aufführungen geboten hat. Weil in diesem Jahr auch einige ganz kleine Räumlichkeiten im Angebot waren, gab es auch sehr früh die Meldung "Ausverkauft" aus dem Singener Rathaus. "Das Kartenkontingent ist einfach begrenzt, weil die die Besucher ja nicht automatisch auf jeden noch freien Platz verteilen", sagte OB Bernd Häusler, der sich sehr zufrieden mit der Resonanz dieses Abends zeigte und der sich genauso wie Bürgermeisterin Ute Seifried gerne als "Theater-Hopper" an diesem Abend betätigte.
Während es in den größeren Sälen wie Bürgersaal oder der Gems oder dem Walburgissaal kaum Kapazitätsprobleme gab, mussten in der Färbe oder auch im Studio der Gems immer wieder Menschen auf die nächste Vorstellung vertröstet werden, weil der Andrang zu den Vorstellungen die Kapazitäten schnell überschritt. Der große Renner war in diesem Jahr natürlich die Pralka-Revue "Hotel Continental", bei der an jeder Vorstellung Besucher durch die stilechten Türsteher wieder weggeschickt werden mussten. Aus Sicherheitsgründen waren hier nur 49 Personen pro Vorstellungen möglich. Schon lange vor den angekündigten Terminen bildete sich hier eine lange Schlange Interessierter. Das Stück werden in einigen weiteren Zugaben noch bis Jahresende gegeben, die auch schon alle ausverkauft seien, sagte Susanne Breyer von Pralka. Da die Theatergruppe von der Stadt Singen für die Aufführungen doch eine recht stattliche Heizungsrechnung bekam, kann auch nicht weiter gespielt werden, trotz des Sponsors "MySize".
Viel Lob gab es von den Besuchern für die interessante Mischung: im der Basilika bot das "Doppelgänger Theaterforum" aus Radolfzell Wahnwitz in schrillen Wortspielen von Christian Morgenstern, in der Färbe ging es mit den subversiven Phantasien des erst in der Prestroika wieder entdeckten Daniil Iwanowitsch Juwatschow zu wie im Tollhaus, zum großen Vergnügen des Publikums. Im Singener Rathaus hatte das Wähler-Theater "tACTlos" eine riesige Bühne für seine Theaterperformance "Hinter den Spiegeln" aufgebaut, das wirklich alle Dimensionen für Theater nutzte, einschließlich Akrobatik. Die Ganovenkomödie des Theater 88 hat der Schweizer Initiative aus Ramsen sicher viele neue Fans beschert, denn ihr Stück - frei nach Woody Allen - war doch Humor der intelligenteren Art.
Sehr ernsthaft im Kontrast dazu "Und dann wir" als Projekt der Hebelschule mit dem Frauenhaus, dass auch beim diesjährigen Tag der Zivilcourage wohl auch eine Rolle spielen dürfte, denn hier ging mit Mobbing an einer Mitschülerin heftig zur Sache. Für Diskussionen sorgten die Flüchtlingsgespräche des "Theaterwerkstatt" im Gasthaus Kreuz, bei denen die Akteure inmitten des Publikums agierten. Berthold Brecht liefert die Vorlage, die doch einige Schärfen aufwies, die auch in unserer Zeit noch anecken. Und nochmals Kontrast: der kleine Saal im Studio der Gems tobte vier Mal beim Mitmachttheater der "Impro Singers".
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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