Tag des Denkmals am 12. September in der Theresienkapelle in Singen
Symbol für Frieden und Versöhnung

Theresienkapelle Singen | Foto: Am Tag des Denkmals am 12. September kann auch die Theresienkapelle in Singen besucht werden.
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Singen. Die Theresienkapelle wurde am 7. Mai 2020 durch das Landesamt für Denkmalpflege als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung nach Paragraph 12 Denkmalschutzgesetz höhergestuft. Damit wird die einmalige und großartige Geschichte der Kapelle gewürdigt. Sie ist als Gedenkstätte ein starkes Symbol für Frieden und Versöhnung.

Die historische Bedeutung der Kapelle geht weit über die Singener Region, ja sogar weit über Deutschland hinaus. Eine ganz besondere Rolle spielt dabei die Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland in der gerade für diese Länder sehr schwierigen Nachkriegszeit. Die menschliche Größe, die der französische Lagerkommandant und „Bauherr“ der Kapelle, Capitaine de Ligny, hier bewiesen hat, ragt weit über den sonst bekannten Verlauf der Geschichte hinaus.

Wilhelm J. Waibel lernte als Ministrant das Gefangenenlager bei den sonntäglichen Gottesdiensten kennen. Die Kapelle prägt sein Leben bis heute. Die mit der Kapelle verbundenen Themen Krieg, Gefangenschaft und Versöhnung ließen ihn nicht mehr los. Er suchte Kontakt zu den ehemaligen Zwangsarbeitern, zum Beispiel in der Ukraine, und rief 1993 die Städtepartnerschaft zwischen Kobeljaki und Singen ins Leben.

Die von den deutschen Kriegsgefangenen mit einfachsten Mitteln auf einem Bunker erbaute Kapelle dokumentiert die überaus problematischen, aber gleichzeitig auch hoffnungsvollen Verhältnisse der Zeit nach Kriegsende. So lassen sich heute noch anhand der weitgehend im Originalzustand erhaltenen Kapelle einschließlich der von den Gefangenen selbst erstellten Innenausstattung die Lebensverhältnisse der Lagerinsassen nachvollziehen.

Im Frühjahr 2016 wurde die Theresienkapelle auf Initiative des Fördervereins Theresienkapelle Singen e.V. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg offiziell als Gedenkstätte anerkannt. Die Stadt Singen verfügt damit über die einzige Gedenkstätte in Baden-Württemberg, die an Zwangsarbeit erinnert.

Diese Geschichte der Theresienkapelle soll in Erinnerung gerufen werden und dem Geist des Friedens und der Versöhnung nachspüren.

Veranstaltungsort: Fittingstraße 40, 78224 Singen

Veranstaltungszeit: Sonntag, 12. September, 14.30 Uhr: offene Führung, 16 Uhr: Wortbeiträge mit musikalischer Umrahmung und Sektempfang, 20 Uhr: Konzert

Hinweis auf die aktuelle Corona-Verordnung Baden-Württemberg: Ein Hygienekonzept liegt vor. Teilnehmen dürfen ausschließlich Personen, die vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Eine Überprüfung der Voraussetzungen erfolgt vor der Veranstaltung. Die Kapelle bietet unter Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen Platz für 60 Personen. Bei einem großen Andrang werden wir die Wortbeiträge gegen 17.15 Uhr wiederholen.

Veranstalter: Stadtplanung Singen/Denkmalschutz, Tilo Brügel, 07731-85-340.

Weitere Infos unter: theresienkapellesingen.wordpress.com

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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