Bundesweiter Aktionstag auch mit Afterwork-Meeting im Landkreis
Suchthilfe wirkt - auch beim Sparen von Gemeinkosten

Suchtberatung | Foto: Ein Screenshot des AfterWork-Meetings im Kreis Konstanz im Rahmen der Bundesweiten Aktion. swb-Bild: Screenshot
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Singen/ Kreis Konstanz. „Was wäre wenn es keine Suchtberatungststellen gäbe?“ – mit dieser Frage befasste sich eine online zugeschaltete Teilnehmergruppe aus politischen VertreterInnen und BürgerInnen zusammen mit Lars Kiefer, dem Leiter der Fachstelle Sucht in Singen am Dienstagabend.

Kiefer begann das AfterWork-Meeting mit einem Impulsvortrag und der Darstellung des Leistungspektrums. Ziel war es im Rahmen des bundeweiten Aktionstages der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) an möglichst vielen Orten gleichzeitig auf den Stellenwert der Suchtberatungsstellen aufmerksam zu machen und eine breite Öffentlichkeit über ihre Arbeit und ihre Angebote zu informieren Denn: Vielen Menschen ist bislang (noch) nicht bekannt, welche vielfältigen Aufgaben Suchtberatung übernimmt und wie sie auf individueller und gesellschaftlicher Ebene unterstützt.

Die wichtige Arbeit im Präventionsbereich vor allem an Schulen, mit Vereinen und gemeinsam mit dem b.free Netzwerk hat dabei den gleichen Stellenrang wie die Unterstützung und Beratung von Menschen, die als Betroffene oder Angehörige Kontakt mit dem Team der Fachstelle Sucht suchen und dann Unterstützung erhalten. Weitere Schritte können die Vermittlung in eine stationäre Therapie sein, nach der die ambulante Nachsorge wieder in der Beratungsstelle möglich wäre. Viele schätzen aber auch sehr das Angebot der ambulanten Therapie, welches die Fachstelle Sucht in der Außenstelle Radolfzell und der Hauptstelle in Singen ermöglicht.

Kiefer benennt im seinem Vortrag auch beachtliche Zahlenverschiebungen der Einzelbetreuungen im Vergleich von 2019 zu 2020: „Der Lockdown hat die Anzahl der Gruppenkontakte enorm reduziert -dafür sind die Einzelgespräche entsprechend angestiegen, was mit viel mehr Zeitaufwand mit gleichbleibenden Personal zu leisten war.“ Weiter beschreibt Kiefer auch, dass die Themen bei den KlientInnen sich schon lange nicht mehr nur auf das Suchtmittel konzentrieren, sondern neben Konflikten am Arbeitsplatz, in der Beziehung , Schulden und anderen Krisen auch das Thema Suizid häufiger genannt wurde.

Kiefer bezog sich immer wieder auf die XIT Studie die von Nürnberger WirtschaftswissenschaftlerInnen erstellt wurde und errechnete, dass jeder Euro den die Kommunen in die Suchthilfe investiert, insgesamt Gemeinkosten in 28 Höhe ersparen.

Menschen die in der Suchtberatung Hilfe und Unterstützung finden, rutschen seltener in eine Arbeits- oder Wohnungslosigkeit. Weitere medizinische Behandlungen wie Entgiftungen bleiben ebenfalls erspart. Die daraus resultierende Forderung der DHS schließt sich Kiefer an: Die Arbeit der Suchthilfe hat sich vor allem in der Pandemiezeit bewährt und muss weiter ausgebaut werden und voll finanziert werden.

Der Vortrag kann auf dem youtube Kanal der Fachstelle Sucht jederzeit angehört werden: https://www.youtube.com/watch?v=fOk7Uj3IHuM und ist hier unten am Artikel angeheftet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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