Constellium investiert 16 Millionen Euro in Singen
Strategische Stärkung für Standort

Constellium Singen, Schencking | Foto: Rolf Schencking hat mit der Investitionszusage des Constellium-Konzerns für das Werk Singen ein wichtiges Ziel erreicht. swb-Bild: of/ Archiv
  • Constellium Singen, Schencking
  • Foto: Rolf Schencking hat mit der Investitionszusage des Constellium-Konzerns für das Werk Singen ein wichtiges Ziel erreicht. swb-Bild: of/ Archiv
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Singen (of). Der Standort Singen von Constellium wird mit einer Investition von 16 Millionen Euro gestärkt. Was schon länger erwartet wurde, konnte nun der Geschäftsführer von Constellium in Singen, Rolf Schencking im Vollzug vermelden: Es gebe inzwischen nicht nur die fixe Zusage von der europäischen Konzernzentrale in Holland über 16 Millionen Euro für die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Walzwerks. Vor einigen Wochen habe man auch den Vertrag mit dem Lieferanten der neuen Anlagen, dem Unternehmen Siemens Primetals unterzeichnet.

Für den Einbau der neuen Walzanlagen muss die Produktion allerdings dann für einige Wochen ruhen. »Das werden wir in einer ersten Phase zum Jahreswechsel auf 2018 vollziehen«, kündigte Schencking im Gespräch mit dem WOCHENBLATT nun an. Rund drei Wochen Produktionspause seien notwendig, für die allerdings vorgearbeitet werden müsse, um alle Kundenwünsche erfüllen zu können und auch um auf kurzfristigen Bedarf eingestellt zu sein.

Doch schon bald werden Techniker in das Unternehmen einziehen, um bereits Modernisierungen an anderem Anlageteilen vorzunehmen. »Industrie 4.0«, also die Digitalisierung der Produktionsprozesse ist das Stichwort dafür. Auch zum Jahreswechsel 2018/19 ist nochmals eine weitere intensive Bauphase mit Produktionsunterbruch vorgesehen, bis die Modernisierung vorläufig abgeschlossen ist.

»Wir haben uns bereits in diesem Jahr mit unseren Spezialitäten bei den »Rolled Products« auf dem Markt erfolgreich plazieren können«, betont Rolf Schencking. Gerade in der Konzentration auf Spezialprodukten liege die Zukunft dieses Standorts, denn als Hochlohnstandort mit hohen Energiekosten, könne man in Asien zum beispiel oft subventionierten Massenmarkt nicht mithalten. Zu solchen Sonderprodukten zählen zum Beispiel Bänder, die später zu Karosserteilen des US-Elektroautos »Tesla« geformt werden. Oder auch die Vorprodukte für späterer Verschlüsse von Flaschen für Wein und andere Lebensmittel, an die durchaus hohe Materialanforderungen gestellt werden, erkäuterte Schencking im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.

Das bedeute freilich, dass man sehr flexibel, mit kurzen Lieferzeiten und hoher Terminsicherheit hier arbeiten können müsse. Hier habe er aber die Erfahrung gemacht, dass die Belegschaft dabei sehr gut mitziehe für ihren Standort. Das Singener Werk von Constellium ist das größte im Konzern.

Frühere Modelle, bei denen die Mitarbeiter die Investitionen durch Mehrarbeit mitfinanzieren mussen, seien ausgelauften. »Das Payback dieser Investition werden wir durch eine gesteigerte Produktivität hier am Standort erwirtschaften können«, ist sich Schencking sicher.

Insgesamt konnte der Konzern Constellium kürzlich starke Erfolgszahlen mit einem Umsatz von 4,7 Milliarden Euro verkünden, und einen Gewinn vor Steuern von 377 Millionen Euro gegenüber 343 Millionen Euro im Vorjahr. Die Integration des aus dem Rio Tinto/ Alcan-Konzert herausgelösten Aluminium-Verarbeitungsbereichs mit seinen 19 Standorten in sechs Ländern sei inzwischen sehr gut gelungen, befindet Schencking.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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