Besserung seitens der Bahn bis 2025 versprochen
Storz: Tarifrechner der Bahn soll endlich richtig rechnen lernen

Solche Preise spuckt der Tarifrechner der Bahn aus, weil der nicht besser rechnen kann. Bis nächstes Jahr solle dieses Problem endlich bewältigt werden, wurde nun dem Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz von der Bahn versprochen. | Foto: Screenshot / Büro Hans-Peter Storz
  • Solche Preise spuckt der Tarifrechner der Bahn aus, weil der nicht besser rechnen kann. Bis nächstes Jahr solle dieses Problem endlich bewältigt werden, wurde nun dem Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz von der Bahn versprochen.
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Singen/ Kreis Konstanz. Die elektronische Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn ist eine der beliebtesten Anwendungen für Mobiltelefone. Schnell und zuverlässig lassen sich Verkehrsverbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln abrufen. Bei Fahrtzielen im Geltungsbereich des Verkehrsverbunds Hegau-Bodensee (VHB) bekommen Fahrgäste nicht selten einen Schreck. So weist das Programm beispielsweise für die kurze Strecke von Gottmadingen ins Singener Industriegebiet Kosten von 26,50 Euro aus. Niemand ist so dumm, für diesen Fahrpreis, das Auto stehen zu lassen. Muss man auch nicht, denn der Preis ist nicht korrekt. Die Verbundfahrkarte kostet für diese Strecke im Einzelverkauf drei Euro.

Woher kommen diese Preisunterschiede? Die Datenbank der Bahn kennt die Verbundtarife nicht und gibt auf Anfrage falsche, weil überhöhte Daten aus. Wie lässt sich das ändern? Dazu hat sich der Singener Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD) sowohl an den Landesverkehrsminister Winfried Hermann als auch an die Konzernbevollmächtigte der Bahn für Baden-Württemberg, Clarissa Freundorfer gewandt. Sein Ziel: „Die Tarife der Verkehrsverbünde müssen in den DB Navigator integriert und korrekt ausgegeben werden,“ fordert er. Fehlerhafte und überhöhte Preise vertrieben nämlich die Fahrgäste.

Sowohl der Minister als auch die Bahnmanagerin haben das Problem zumindest erkannt, geht aus ihren Antworten an Storz hervor. Im Jahr 2025 könnte es soweit sein, dass der DB Navigator die korrekten Verbundpreise aus dem Hegau ausgibt, sage Freundorfer dem Abgeordneten zu.

Doch warum geht das so lange? Laut der Bahn-Vertreterin seien umfangreiche Software-Anpassungen notwendig, die gerade bahnintern und in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund geklärt werden. Ebenfalls ein Thema: Wie werden die Kosten für den Fahrkartenvertrieb zwischen Bahn und VHB aufgeteilt.

Auch Verkehrsminister Winfried Hermann betont die Bedeutung vollständiger Tarifinformationen. Er kündigt an, dass von Seiten des Landes ein Auskunftssystem überarbeitet und in der „BWegt“-App kostenlos zur Verfügung gestellt werde. Die Arbeiten daran seien bereits ausgeschrieben worden, teilte der Minister Storz in einem Schreiben mit.

In einem ersten Schritt werde der sogenannte BW-Tarif, das sind die Fahrpreise im verkehrsverbundübergreifenden Nahverkehr, integriert. Dabei soll es nicht bleiben: „Zielsetzung ist es, auch alle Verbundtarife im Land abzubilden und so ein vollständiges und landesweis flächendeckendes Ticketsortiment über die neue bwegt-App vertreiben zu können.“ Dazu will das Land Gespräche mit den Verkehrsverbünden suchen.

Auch für das Landesangebot müssten verbindliche Kooperationsvereinbarungen zwischen der Nahverkehrsgesellschaft des Landes und den Verkehrsverbunden abgeschlossen werden, lautet die Aussage aus dem Verkehrsministerium. Nur so könne die „missliche Lage unvollständiger Ticketangebote“ beseitigt werden.

Storz freut sich über die positiven Rückmeldungen auf seine Initiative. Allerdings seien Land und Bahn gerade dabei, Doppelstrukturen aufzubauen. In einer Antwort an Verkehrsminister Hermann macht Storz darauf aufmerksam: „Der DB Navigator ist eindeutig der Marktführer.“ Die Schlussfolgerung sei daher eindeutig: Die Integration der Tarifinformationen und die Mögichkeit, Tickets zu kaufen müsse Vorrang haben. Storz fordert daher: „Land und Bahn müssen sich enger abstimmen, um unnötige Kosten zu vermeiden“. Sonst könnte der Aufbau der Doppelstrukturen im schlimmsten Fall alles in die Länge ziehen, befürchtet er.

Quelle: Wahlkreisbüro Hans-Peter Storz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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