Entttäuschende Informationen der Bahn-Planer
Storz: Gäubahn-Ausbau geht wohl weit in die 2040er Jahre
Singen/ Sulz am Neckar. Während hier im Landkreis intensiv über eine Bahnzukunft gehirnt wird und viele Visionen in die Öffentlichkeit getragen werden zur Diskussion, gibt es von der Gäubahn mal wieder ungute Neuigkeiten, wie der Singener Landtagsabgeordnet und bahnpolitische Sprecher seiner Fraktion, Hans-Peter Storz nun bei einem Informationstermin der Bahn in Sulz erfahren musste.
25 Kilometer neue Gleise, 25 erweiterte Eisenbahnbrücken, drei Tunnelbauten. Der Ausbau der südlichen Gäubahn von Böblingen nach Süden erfordert Investitionen in Milliardenhöhe und benötigt vor allem viel Zeit. Erst Mitte der 2040er Jahre sollen die umfangreichen Bauarbeiten abgeschlossen sein. Für den Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz ist der auf einer Informationsveranstaltung der Bahn in Sulz am Neckar vorgestellte Zeitplan vor allem eines: „Enttäuschend!“
Geduld der Bahnkunden am Ende
"Kein Bahnkunde wartet noch 20 Jahre auf eine zeitgemäße Verbindung nach Stuttgart“, kritisiert der Singener SPD-Abgeordnete.
Schon der laufende, erste Planungsschritt dauere Jahre, so Storz. Erst 2018, also in dreieinhalb Jahren, wolle die Bahn die Grundlagenermittlung und die Vorplanung für den gesamten Ausbau vorlegen. Bis zum Baurecht, den sogenannten Planfeststellungsbeschlüssen würden weitere Jahre ins Land ziehen, so dass mit einem Baubeginn nicht vor Mitte der 2030er Jahre gerechnet werden könne, befürchtet Storz.
„Ohne Bahnausbau gibt es keinen umweltfreundlicheren Verkehr,“ erinnert Storz. Deswegen sei die Bahn gefordert, Bauabschnitte vorzuziehen, die schnell umgesetzt werden und die den Fahrplan beschleunigen können. „Auch die geduldigsten Bahnkunden erwarten auf der Gäubahn Fortschritte,“ sagt der Abgeordnete, der regelmäßig mit der Bahn in den Landtag fährt.
Hohe Priorität müssten daher die geplanten Überholgleise für Güterzüge haben, fordert Storz. Außerdem könnte die Bahnlinie durch verkürzte Blockabstände leistungsfähiger gemacht werden. Denn durch diese technische Maßnahme könnten mehr Züge über die gleiche Strecke geschickt werden. So habe kürzlich der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) den Einbau entsprechender Technik zwischen Engen und Gottmadingen als Sofortmaßnahme vorgeschlagen.
"Ablachtalbahn" als Alternative ernst nehmen
„Unser Landkreis benötigt Alternativ-Verbindungen zum Fernverkehr“, fordert Storz und erinnert dazu an das Potenzial der Ablachtalbahn. Werde auf dieser Linie die Lücke zwischen Stockach und Mengen geschlossen, gebe es eine weitere Verbindung nach Ulm. Aufgrund der günstigen Topographie über weite Teile der Strecke sei es möglich, die Verkehre hier zu beschleunigen. „Es liegt im Interesse des Landes, die Ablachtalbahn so bald wie möglich wiederzubeleben.“ Dazu sei es erforderlich, die ausbauwilligen Kommunen entlang der Strecke viel stärker als bisher zu unterstützen.
Positiv merkt Storz an, dass die Bahn endlich dazu übergegangen sei, offensiv über ihre Arbeit zu informieren und tatsächlich zu planen. „Das ist ein kleiner, aber es ist ein erster Schritt.“
Quelle: Wahlkreisbüro Hans-Peter Storz, Winfried Kropp
Autor:Presseinfo aus Singen |
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