DRK feiert drei Anlässe in einem
Stolz auf neue Rettungswache und gute Bilanz
Singen. Mit zwei Blickwinkeln beging der Kreisverband des DRK seine diesjährige Delegiertenversammlung zum Jahresabschluss für 2021. Diese fand in der neuen Rettungswache in Singen beim Hegau-Bodensee-Klinikum statt. „Da können wir gleich noch die Grundsteinlegung, das Richtfest und auch die Einweihung nachfeiern, was alles wegen der Krise der letzten zwei Jahre nicht ging“, bemerkte Altlandrat und Kreisvorsitzender Frank Hämmerle in seiner Begrüßung.
„Wir sind über diesen Standort stolz“, so Hämmerle weiter. Neben dem neuen Stadtportal habe man hier vor allem an das Wohl der Mitarbeiter gedacht. Dafür habe man viele Jahre gekämpft, geplant und gespart. Architekt Wolfang Riede habe hier sein Meisterstück abgeliefert, für das es zudem letztendlich 90 Prozent Zuschuss vom Land gegeben hatte. Singens OB dankte für die neue Rettungswache für die Stadt, und dass man mit dem Ortsverband hier eine Lösung gefunden habe, die eben auch den Weg für die neue Feuerwache frei macht, weil der Ortsverband an den alten Standort am andere Ende des Klinikgeländes umziehen konnte.
Peter Löchle aus Gottmadingen war auch als Vertreter des Landesverbands nach Singen gekommen, um hier im Teil „Einweihung“ zu sprechen: „Man habe hier auch an die Zukunft gedacht und an bessere Chancen zur Personalgewinnung“, betonte er. Der Kreisverband hatte im laufenden Jahr José da Silva als Stellvertreter in der Führung des Kreisverbands bestellt, der im Tagegeschäft einen sehr guten Job mache, seit einem halben Jahr, lobte Frank Hämmerle, der den Jahresbericht in Vertretung des erkrankten Geschäftsführers Patrik Lauinger übernommen hatte.
14.721 Fördermitglieder zählt der Kreisverband inzwischen, 997 Mitglieder sind aktiv in den Bereitschaften oder den sozialen Diensten tätig, 17 Bereitschaften hatte der Kreisverband im letzten Jahr für die 16 Ortsvereine und dazu kommen 141 hauptamtlich Beschäftigte. Geleistet worden seien 31.226 Einsatzstunden, 320 geplante Einsätze seien durchgeführt worden, 383 alarmierte Einsätze habe es bei Schadenslagen gegeben und 100 sonstige Einsätze. Der ausgegliederte Rettungsdienst mit seinen 174 hauptamtlich Beschäftigten verzeichnet 8.363 Notarzteinsätze im letzten Jahr, 14.500 Einsätze mit dem Rettungswagen, 21.683 Krankentransporte und 6.686 Kliniktransporte. Dafür sei man rund 1,24 Millionen Kilometer hier im Landkreis unterwegs gewesen.
Das Jahresergebnis war geprägt durch Einmal-Effekte, wie Hämmerle und Kassier Jens Heinert in ihren Reden darstellten. Geplant hatte man angesichts der aktuellen Umstände einen Haushalt 21 mit niederem Niveau. Dann gab es aber doch eine, die von Einnahmen nicht geplant gewesen seien: 200.000 Euro Corona Bürgertests und weitere 200.000 Euro für Test in Unternehmen zum Beispiel, oder gar 20.000 Euro Gage für einen Auftritt in einer TV Serie, zudem habe man höhere Tarife ausgehandelt und 2021 viele neue Mitglieder gewonnen.
Beim Rettungsdienst wurden Mehraufwendungen über 360.000 Euro von den Kostenträgern übernommen. Dazu kamen noch 250.000 Nachzahlungen aus der Schweiz für Transporte Schweizer Staatsbürger, um die man drei Jahre gestritten hatte. Mit solchen Sondereffekten ist natürlich für das laufende Jahr nicht mehr zu rechnen. Um insgesamt sich besser aufzustellen, wurde eine Strukturkommission eingerichtet. Man habe alles auf den Prüfstand gestellt, eine Konsequenz davon war zum Beispiel das „Essen auf Rädern“ zum letzten Jahreswechsel einzustellen. Durch den Neubau hat sich die Bilanzsumme auf 12,4 Millionen Euro im letzten Jahr um 2 Millionen Euro erhöht. Wirtschaftsprüfer Jochen Christoffel hatte die Bilanz unter die Lupe genommen.
Landrat Zeno Danner plädierte bei den anwesenden Vertretern für die Entlastung des Vorstands. „Das Rote Kreuz ist ein hervorragender Verein. Sie sind ind auf den Herbst in Sachen Corona gut vorbereitet“, meinte er. Weniger zufrieden zeigte sich Danner zum Thema Digitalisierung bei der Alarmierung wie beim Funkverkehr. Das ziehe sich doch schon seit Jahren hin, obwohl die Leitstelle dafür bereits gerüstet sei.
Ehrungen, Beförderungen und Verabschiedungen gehörten natürlich auch zu dieser ersten Präsenz-Kreisversammlung seit 2019. Herausragend die Würdigung für Pirmin Späth, der seit 50 Jahren im DRK ist, davon viele Jahre als Ortsvereinsvorsitzender in Aach und bis 2012 im Kreisvorstand. Seit 2007 und das immer noch, engagiert er sich als Notfallseelsorger.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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