Verkehrsdiskussion mit vielen Facetten
Steißlingen will A98-Auffahrt
Steißlingen (le). Wie groß das Interesse der Steißlinger am Beseitigen innerörtlicher Verkehrsprobleme ist, konnte man am vergangenen Mittwoch sowohl am guten Besuch der Bürgerveranstaltung wie auch an der Diskutierfreudigkeit der Anwesenden zu diesem Thema unschwer erkennen. In seinen Begrüßungsworten erläuterte Bürgermeister Artur Ostermaier, dass der Gemeinderat dieses Thema in der Klausurtagung schon eingehend beraten und beschlossen hat, dass die Bürger an der weiteren Behandlung unbedingt zu beteiligen seien.
Ein mögliches Gesamtkonzept, das bei der Firma Rapp Trans in Auftrag gegeben worden war, erläuterte anschließend Wolfgang Wahl. Dabei ging es zunächst um einen neuen Halbanschluss der L223 an die A 98 nördlich von Steißlingen. Damit könne der voraussichtlich noch zunehmende Durchgangsschwerlastverkehr auf der L223 durch ein Fahrverbot etwas reduziert werden.
Dazu gehört ein zeitweiser Einsatz von Fußgänger-Lichtsignalanlagen, um Rückstaus abzubauen. Ebenfalls könnte man auf der Singener Straße zwischen den Einmündungen Beurener- und Radolfzeller- Straße eine Geschwindigkeitstafel mit Smileys installieren, um die zugelassene Höchstgeschwindigkeit einzuhalten. Das Problem einer solchen größeren Gesamtlösung liegt allerdings darin, dass sie bei Stellen beantragt werden muss, die weitab von Steißlingen liegen und für solche Entscheidungen unendlich viel Zeit brauchen.
Nicht ganz so weit entfernt sollte die Einführung einer flächendeckenden Tempo 30 Zone für das gesamte innerörtliche Straßennetz mit einer einheitlichen rechts-vor-links-Vorfahrtsregelung, mit Ausnahme der Landesstraßen L223 und L226, entschieden werden. Bei den meisten Anwesenden kam eine solche Lösung recht gut an.
Grundsätzlich positiv wurde auch die Überlegung, die Schulstraße zwischen der Einmündung der Gartenstraße und der Goethestraße zum verkehrsberuhigten Bereich zu gestalten, gesehen. Dabei würde ein Mischverkehrsbereich mit bevorzugtem Fußverkehr geschaffen, der vor allem für mehr Sicherheit auf den Schulwegen sorgen würde.
Da dann auch nur noch auf gekennzeichneten Flächen geparkt werden darf, würde der gesamte Bereich an Sicherheit und Übersichtlichkeit gewinnen. Ebenfalls zur Sicherheit sollten Überquerungsstellen an den Bereichen der Kindergärten, der Schule und der Musikschule beitragen. Alle Maßnahmen wurden im Auditorium angeregt diskutiert und zum Teil sinnvoll ergänzt.
Schon aus diesem Grund erscheint die als letzter Punkt angesprochene Einführung eines Mobilitätsmanagements, das Strategien und Maßnahmen für alle Verkehrsteilnehmer betrifft und auch hausgemachte Probleme anspricht sinnvoll und erfolgsversprechend.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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