OB Bernd Häusler feierlich nach der Wiederwahl in der Stadthalle verpflichtet
Start in eine Vollgas-Amtszeit

Häusler Verpflichtung | Foto: Bürgermeisterin Ute Seifried, der neu verpflichte OB Bernd Häusler und Gemeinderat Peter Hänssler nach dem offiziellen Akt vor dem Publikum im Foyer der Stadthalle am Samstag. swb-Bild: of
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Singen. Mit einer feierlichen Sondersitzung des Gemeinderats wurde am Samstag OB Bernd Häusler nach seiner Wiederwahl vom 11. Juli nun offiziell in die zweite Amtszeit verpflichtet. Der Gemeinderat selbst hatte dabei nur eine Entscheidung zu treffen, nämlich Peter Hänssler (FDP) formal als dienstältesten Gemeinderat dazu zu bestimmen, die Verpflichtung vorzunehmen. Bürgermeisterin Ute Seifried leitete die Sitzung, die sie als Start in eine weitere Vollgas-Amtszeit wertete. – „Never Change a Running Team", war ihr Stichwort – zum OB, der nicht liegen lassen wolle, gehöre ein gut organisiertes Büro, die Stadtverwaltung und auch der Gemeinderat natürlich dazu. „Er wird sich nicht auf den ersten acht Jahren ausruhen", machte sie deutlich. In Grußworten blickten Landrat Zeno Danner, Klemens Ficht als Vertreter des Regierungspräsidiums und Amtskollege Uli Burchardt aus Konstanz auf eine gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahren voraus. Burchardt war wegen einer lokalen Klausursitzung per Video eingespielt worden. Für Bernd und Claudia Häusler war es noch aus einem anderen Grund ein besonderer Tag: sie feierten gleichzeitig silberne Hochzeit. Häusler dankte in seiner Rede für ihren Rückhalt ganz besonders.

Häusler selbst blickte nur kurz in die erste Dekade zurück, denn er habe in einer für die Stadt schwierigen Zeit begonnen als gleich der Niedergang der GVV aufgearbeitet werden musste. Doch man habe vieles geschafft, wenn man nur den neuen Bahnhofplatz mit Cano und seinem Ambiente anschaue. Auf der To-do-Liste für die nächsten Jahren steht ganz schön viel. Die Übernahme des Strom und Gasnetzes von der Thüga Netze zum Beispiel, das neue Feuerwehrhaus, die Erreichung einer Klimaneutralität bis 2035, zu der zum Beispiel auch eine Attraktivierung des ÖPNV dazu gehöre: mit verdichteten Taktzeiten auch in die Stadtteile ab 2026, wenn eine neue Konzession vergeben wird. Der Verkehrsverbund des Landkreises hätte seinen Schritt in die Zukunft noch nicht ganz gemacht, mahnte Häusler da an die Kreispolitik. Und: Die Gäubahn sei leider derzeit das Beispiel, wie man Bahnverkehr für die Fahrgäste so unattraktiv mache wie nur möglich. Auch die dreiteilige Sporthalle steht noch immer auf der Zukunftsliste. Und in Sachen Bürgerbeteiligung will Häusler mit niederschwelligen Angeboten die Bewohner der Stadt mehr ins Boot holen. Häusler dankte auch ausdrücklich den Bürgermeisterkollegen in der Nachbarschaft wie im Landkreis für den Zusammenhalt. Auch mit dem Landrat sei man in einem Boot, was man in der Coronakrise der letzten eineinhalb Jahre deutlich gespürt habe. „Das Ringen um die beste Lösung ist das Salz in der Suppe", richtete der an den Gemeinderat."

Gemeinderat Peter Hänssler, der die Verpflichtung als derzeit dienstältestes Mitglied des Gremiums vorgenommen hatte, betonte: „Unsere Bilanz der letzten acht Jahre kann sich sehen lassen." Die Einigkeit brauche man auch in den nächsten acht Jahren. Sein Signal für künftige Zusammenarbeit sei freilich kein Blankoscheck, sondern eine ausstreckte Hand. Denn man müsse sich im Klaren sein, das viele der Pläne auch sehr viel Geld kosten würden.

Auf die zuweilen doch angespannten Haushaltssituationen ging Klemens Ficht vom Regierungspräsidium und auch als gebürtiger Singener ein. Da sei es immer um die Tragbarkeit der Schuldenlast im guten und verlässlichen Austausch gegangen, schon weil Singen eben auch eine dynamische Stadt sei. Das zeigten auch die vielen Mittel der Städtebauförderung die hier unter den Hohentwiel geflossen seien. Und angesichts der ambitionierten Pläne des Wiederaufbaus der Scheffelhalle versprach er, ein Auge zuzudrücken, wenn die Stadt hier an Grenzen komme. Er selbst sei damals über den Brand schockiert gewesen, auch er verbinde viele Erinnerungen damit, bekannte der Stellvertreter der Regierungspräsidentin.

Landrat Zeno Danner lobte die sehr gute Zusammenarbeit. Für die Entscheidung zum Kreisimpfzentrum, für das es drei Bewerbungen im Landkreis gab, habe man gerade mal zehn Minuten gebraucht. „Singen tritt sehr geschlossen auf, geht schnell voran und spricht auch ein deutliches Wort, wenn das nötig wäre", so der Landrat.

Der musikalische Rahmen wurde durch Häuslers Sohn Etienne mit seinem Cellolehrer Christoph Theinert gegeben – ein schönes und spannungsreiches Konzert zwischen den Reden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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