Gemeinderat auf Exkursion
Stadtförster plant fünf Prozent Waldrefugien
Singen. Der Singener Gemeinderat verschaffte sich im Stadtwald bei Überlingen am Ried unlängst einen Eindruck von dem geplanten Alt- und Totholzkonzept des Forstrevierleiters Julian Filipp. Dieses sieht die Flächenstilllegung (Waldrefugien) sowie Biotopbaumgruppen zur Erhaltung und Sicherung von im Wirtschaftswald seltenen Strukturen vor. Ähnliche Pläne gibt es ja auch schon für den Schiener-Berg im Bereich Arlen.
„Hierfür werden alte Baumbestände mit einer ununterbrochenen Habitattradition aus der Nutzung herausgenommen – im Sinne eines Gesamtkonzepts des Waldes als Ökoraum“, erklärte Filipp und weiter: „Im Gegensatz zu früheren Zeiten, wo der Wald ,aufgeräumt‘ war, weil die Menschen Reisig als Brennholz gesammelt haben, ist Totholz im Wald lebensnotwendig, denn unzählige, unterschiedlichste Tierarten finden in den dortigen Strukturen wie beispielsweise (Groß)höhlen, Kronenbrüche, Totholz und Großhorste einen Lebensraum.“
Biotopbaumgruppen sollen aus etwa 15 Bäumen bestehen, die schon gewisse Strukturen aufweisen. Ihre Ausweisung erfolgt während des alltätlichem Forstgeschäfts und hilft, die Arbeitssicherheit auf der Fläche zu gewährleisten. Durch die Biotopbaumgruppen ist das Alt- und Totholzkonzept ein relativ flexibles System, wurde den Gemeinderäten erklärt.
„Ziel ist es, fünf Prozent der Fläche des Singener Stadtwaldes – also etwa 34 Hektar – künftig als unberührten Ökoraum zu nutzen, wovon drei Prozent Flächen Waldrefugien und zwei Prozent Biotopbaumgruppen wären“, informierte Filipp bei der Führung. Die Waldrefugien würden vor allem im Bereich Schienerberg (auf Bohlinger Gemarkung) sowie einige Flächen in der Hegauniederung liegen. Die Gruppen und Einzelbäume werden dort ausgewiesen, wo sie zu finden sind und die Verkehrssicherheit dem nicht im Wege steht. Dies sei im ganzen Stadtwald möglich.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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