Umleitungen beim Bahnhofplatz sorgten für Verspätungen
Stadtbus Singen fuhr schon 2019 minus bei den Stadtwerken ein
Singen. Nicht nur wegen des Corona-Lockwdown hat der Singener Stadtbus ein größeres Minus eingefahren. Wie der Betriebsleiter der Stadtwerke Singen, Markus Schwarz, in der Sitzung des Betriebsausschusses letzten Mittwoch informierte, muss bei der Bilanz für 2020 mit einem signifikanten Rückgang gerechnet werden. Man sei derzeit zwar wieder bei der Auslastung von rund 80 Prozent im Stadtbus gegenüber den Zahlen der Vergleichsmonate vom Vorjahr, aber im April war die Auslastung auch wegen geschlossener Schulen und dem Lockdown in den Geschäften und auch durch den Umstand, das der vordere Teil der Busse wegen Corona-Schutzmaßnahmen nicht benutzt werden konnten, bei unter 10 Prozent gelegen. Auch auch der Start vollzog sich sehr zögerlich weil auch die Schulen nur zum Teil öffneten. Der Verkehrsverbund im Landkreis rechne für dieses Jahr ebenfalls mit einem Rückgang der Fahrgastzahlen von 40 Prozent, so Markus Schwarz im Ausschuss.
Besonderes Pech hatten die Stadtwerke Singen mit ihrer neuen „Zehnerkarte“ für 10 Euro, die faktisch eine Busfahrt für einen Euro werbewirksam vermitteln sollte. Allerdings kam kurz vor dem Start zum 1. April diesen Jahres der Lockdown und damit war die Nachfrage nicht gegeben. Das Thema solle aber mit der Einweihung des neuen Busbahnhof nochmals vermittelt werden, von dem sich die Stadtwerke viele neue Nutzer erhoffen.
Allerdings habe man schon im Vorjahr mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen gehabt, so Schwarz in seiner Bilanz für 2019, deren Prüfbericht im Ausschuss von Axel Blüthgen in Zahlen vorgetragen wurde. Das hänge in diesem Fall aber zum größten Teil mit dem Umbau des Bahnhofplatz zum ZOB zusammen, der Ende 2018 begonnen wurde und mit diversen Umleitungen verbunden war wie auch Haltestellen, die längere Fußwege nötig machten zum Bahnhof wie zu anderen Anschlussbussen. „Durch die Baustellen-Situation war auch die Pünktlichkeit zu verschiedenen Phasen nicht mehr gegeben, so dass einige Kunden, die deswegen ihre Anschlüsse nicht erreichten, auch aus den Abos ausgestiegen sind«, ist die Erklärung des Stadtwerke-Chefs.
In der Bilanz der Stadtwerke wiegen die Verluste des Stadtbus zusammen mit Ausfällen und Investitionen durch die Sanierung des Parkhaus Heinrich-Weber-Platz schwer. Die Stadtwerke habe für das letzte Jahr einen Verlust von 742.000 Euro ausgewiesen, von denen rund 180.000 Euro durch den Stadtbus ausgelöst sind. Im letzten Jahr lag der Verlust des Eigenbetriebs noch bei 170.000 Euro.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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