Kurt Scharz rückt nach 15 Jahren ins zweite Glied / Lehmann Nachfolger

Stabübergabe beim Singener Stadtseniorenrat

Singen. Hilfe beim Älterwerden bietet die Anlaufstelle für Senioren, nämlich der Stadtseniorenrat Singen. Gemeinsam setzt sich dieser für ein gutes Leben im Alter ein und vertritt die Sorgen und Anliegen älterer BürgerInnen. Viele Mitglieder der Interessenvertretung der älteren Generation füllten das Siedlerheim zur diesjährigen Mitgliederversammlung bei der Vorsitzender Kurt Schwarz einen Rückblick auf seine 15 Jahre Vorstandsarbeit verlas. "Anfangs habe ich zuerst auf ein so wichtiges Thema für uns geschaut, nämlich wo gibt es beim Einkaufen ein Plätzle für Senioren und welche Geschäfte liefern nach Hause", so Schwarz.

Aber auch die Vorsorgemappe, Hilfe bei Demenz, Seniorenkino, Wohnen im Alter waren, und sind, wichtige Themen des Singener Stadtseniorenrates. Besonders legte Kurt Schwarz den beiden anwesenden Stadträten Hans Peter Storz Und Inge Kley ans Herz sich für Tempo 30 innerstädtisch einzusetzen.

Nach 15 Jahren Vorstandsarbeit sowie ebenfalls 15jähriger Tätigkeit als Heimfürsprecher kündigte der 83jährige Kurt Schwarz an, für den Posten 1.Vorstand nicht mehr kandidieren zu wollen. Mit großem Bedauern aber auch mit Anerkennung für sein großes Engagement nahmen die Mitglieder dies zur Kenntnis und wählten Peter Lehmann zu seinem Nachfolger. Zu dessen Vertreter wurde Roland Kneer und Horst Kohnle gewählt. Protokolle führt in altbewährter Weise Christine Schabinger und die Finanzen übernimmt nun als Kassier Kurt Schwarz der zugleich auch als Ehrenvorsitzender gewählt wurde. Den Kassenbericht stellte zuvor Lilli Fitz dar.

Verena Zupan und Gabriele Glocker vom Seniorenbüro der Stadt Singen gaben interessante Zahlen zum demografischen Wandel bekannt in dem wir bereits mittendrin sind. Dabei wurde klar, dass bis zum Jahr 2026 in Singen der Höhepunkt von 85jährigen und älter sein wird und es wahrscheinlich zu Engpässen bei Pflegeplätzen kommen wird. Das Problem der Pflegeplätze sei jetzt schon akut, so Glocker. "Rund die Hälfte der Kapazität an Pflegeplätzen sei "besetzt" mit Nicht-Singenern, da viele Pflegebedürftige aus Nachbargemeinden eben nach Singen ausgewichen sind", berichtete Glocker.

Bürgermeisterin Ute Seifried sah die Pflegesituation etwas entspannter und berichtete dass es in absehbarer Zeit ein bischen Aufstockung bei Seniorenheimen geben wird, sowie über Bemühungen seniorengerchte Lösungen auf kommunaler Ebene zu finden. "Im Scheffelareal sind 60 Plätze für betreutes Wohnen vorgesehen. Der Bedarf ist momentan in Singen gedeckt, jedoch müssen sich jetzt die Nachbarstädte auf den Weg machen um ihren eigenen Bedarf abzudecken", resümierte Seifried.

Markus Schwenk von der Mobilen Jugendarbeit Singen stellte den Kurzfilm "Growing up" vor verbunden mit dem Wunsch die Generationen miteinander in Kontakt zu bringen und gemeinsame Berührungspunkte zu finden.

Kritisiert wurde abschließend von einigen Anwesenden des Stadtseniorenrates die Probleme des zum Teil geringen Durchkommens mit einem Rollator in der Innenstadt auf Grund von Kleiderständern oder Aufstellern außerhalb der Geschäfte. Ebenso wurde auf Gefahrenpunkte am Friedhof (fehlende Geländer, lose Gehwegplatten) hingewiesen sowie auf fehlende Sitzgelegenheiten an Bushaltestellen aufmerksam gemacht.

Der Stadtseniorenrat Singen befindet sich in der Marktpassage, August-Ruf-Str. 13 und kann unter 07731 1439996 erreicht werden. Das Seniorenbüro ist im DAS 2 Gebäude in der Julius-Bührer Str.2,07731 85540. Beide Institutionen sind barrierefrei.