Erfolgreiche Bilanz über die ersten drei Jahre nach der Fusion mit Stockach gezogen
Sparkasse Hegau-Bodensee überspringt die Marke von 5 Milliarden Euro
Singen. Drei Jahre ist es schon her, dass die Sparkasse Hegau-Bodensee durch die Fusion mit der einstigen Sparkasse Stockach mit der damaligen Sparkasse Singen-Radolfzell aus der Taufe gehoben wurde. Der Erfolg dieser neuen Wirtschaftsgröße wird für den Vorstandsvorsitzenden Udo Klopfer durch eine Zahl besonders belegt: denn das Kundengeschäftsvolumen ist in diesem Zeitraum von 4,81 auf 5,05 Milliarden Euro angestiegen, und hat damit eine ganz wichtige Marke überschritten, erklärte der zur Vorstellung der Bilanz 2018 am Montag den Medienvertretern.
Vorstand wird auf zwei Mitglieder verkleinert
Es war die letzte Bilanzvorstellung für Udo Klopfer gewesen, denn er wird zum August in den Ruhestand wechseln. Was seine Nachfolge betrifft, habe der Verwaltungsrat inzwischen in der Weise entschieden, dass die Bank künftig nur noch von zwei Vorständen geführt werden soll und die Stelle auch gar nicht erst ausgeschrieben wird, weil sich die Vorstände Jens Heinert wie Dr. Alexander Endlich um diese Position beworben haben. Die Wahl findet am 28. März statt.
Wachstum in wichtigen Kennzahlen
Auch weitere Zahlen belegen für Udo Klopfer den Erfolg der Fusion, wie die Kundeneinlagen, die in diesem Zeitraum um 124 Millionen auf 2,67 Milliarden Euro angestiegen sind, der Absatz von Wertpapieren, der im Vergleich zur 2016 von 82 und 122 Millionen angestiegen sei oder auch die Bausparsumme über den Partner LBS, die von 49,8 auf 70,8 Millionen Euro wuchs. Bei Konsumentenkrediten habe man den Absatz mit nun 19,6 Millionen pro Jahr mehr als verdoppeln können und trotz großer Tilgungsleistungen in dieser Zeit seien der Bestand an Kundenkrediten um 101 Millionen Euro auf nun 2,83 Milliarden Euro angewachsen.
„Das letzte Jahre dieser drei Jahre war dabei auch das stärkste“, unterstrich Vorstand Jens Heinert in seiner Bilanz des Kundengeschäfts. Das zeigt sich für ihn besonders in der gegenüber 2016 um 78 Millionen Euro auf 487 Millionen Euro in 2018 angewachsenen Darlehenszusagen. 266 Millionen waren das für den Wohnungsbau und 65 Millionen Euro bewilligte Förderkredite brachte der regionalen Sparkasse sogar die Würdigung als Premium-Partner des Landesband Baden-Württemberg, unterstrich Heinert.
„Durch die Politik der europäischen Zentralbank, die derzeit vor allem Banken im südlichen Europa subventioniert, findet für unsere Anleger eine schleichende Geldentwertung statt« informierte Vorstand Dr. Alexander Endlich. Gleichwohl setzten viele Kunden noch immer auf diese klassischen Geldanlagen.
Kostensenkungen fangen niedridgeren Ertrag auf
Trotz den Wachstums im Kreditgeschäft ist durch den Niedrigzinsstatus ist der Zinsüberschuss im letzten Jahr leicht gesunken von 52,1 Millionen Euro in 2017 auf nun 49,8 Millionen Euro, berichtete Dr. Alexander weiter. Nur zum Teil kann der Rückgang von 2,3 Millionen Euro im Plus des Provisionsüberschusses von 1,4 Millionen Euro (Plus 7,7 Prozent) aufgefangen werden, die Senkung des Verwaltungsaufwands um 800.000 Euro, an der auch die Mitarbeiter mit Vorschlägen mitgeholfen hätten welche zum Dank dafür zum Jahresende mit einer Gewinnobligation beteiligt wurden, tat trotz einer Tarifsteigerung um durchschnittlich 3,2 Prozent bei den Gehältern, ihren Teil dazu, dass das Betriebsergebnis unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahr nur um 300.000 Euro auf 22,7 Millionen Euro zurückging bei einer Bilanzsumme von 3,26 Milliarden Euro.
Beim Eigenkapital liege man derzeit bei rund 380 Millionen Euro, damit sei man im Vergleich der Mitbewerber doch sehr gut aufgestellt, ergänzte Vorstandsvorsitzender Udo Klopfer dazu.
Vielfach im digitalen Bereich unterwegs
Die Digitalisierung ist wie für alle anderen Banken eine Herausforderung, an die man in vielfältiger Weise herangehe, denn die Kunden sind auch zunehmend selbst im digitalen Kontakt mit ihrer Bank in Kontakt. 54 Prozent nutzen Onlinebanking bei den Privatkunden und 81 Prozent bei den Firmenkunden bereits und 25 Prozent wickeln das Onlinebanking bereits über das Smartphone aus der Hosentasche ab. Optionen wie »Kwitt« als Sofortüberweisung für kleine Beträge, Fotoüberweisung, oder Instand-Payment in 10 Sekunden über bis zu 15.000 Euro in ganz Europa sind nur einige Optionen. Auch kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone statt EC-Karte gewinnt zusehends Nutzer. „Wir brauchen eine Mix, der unseren Kunden möglichst viele Möglichkeiten bietet“, unterstreicht Jens Heinert. Die „S-Lounge“ die mit den Auszubildenden entwickelt wurde ist dabei ein Weg, bei der es um die Hilfestellung im digitalen Angebot vom Onlinebanking bis zur App geht. Sie wird seit einigen Wochen in der Hauptstelle angeboten.
»Digitale Überweisung inzwischen sicherer als die konventionellen sagt Dr. Endlich. Gerade bei Auslandsüberweisungen gebe es doch eine große Anzahl an Fakes in betrügerischer Absicht, weshalb hier sehr oft bei den Kunden nachgefragt werden müsse.
»Klimaaktiver Betrieb«
Nachhaltigkeit ist dabei für die Sparkasse ebenso ein Thema als Investition in die Zukunft, unterstreicht Dr. Alexander Endlich. „Das wird mehr und mehr ein Thema für die Aufsicht die zum Beispiel die Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitsausschuss umgesetzt sehen wollen. 83 Job-Tickets für Mitarbeiter, und der Plan den eigenen Fuhrpark mehr und mehr auf Elektroautos umzustellen sind ein Teil davon. Für den Umbau und die zentralisierung der Hauptstelle in Singen gab es inzwischen auch die Auszeichnung »Klimaaktiver Betrieb“ durch die Energieagentur des Landkreises, weil der CO2 Ausstoß um 86 Tonnen im Jahr dadurch gesenkt werden konnte. Die Zahl der Mitarbeiter senkt sich jährlich um 10 bis 15 Personen seit einigen Jahren unter Nutzung der normalen Fluktuation.
Gemeinwohlorientierung statt Profitmaximierung wird weiter groß geschrieben: über 500.000 Euro sei an die Region in Form von Sponsoring zurück gegeben worden, so Udo Klopfer.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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