90 Jahre im Twielfeld als Anlass für ganzes Jubeljahr in 2018
Singener Klinikjubiläum startet mit Buchtaufe
Singen (of). Groß feiern will Singen im kommenden Jahr sein Krankenhaus, denn es feiert in 2018 seinen 90. Geburtstag. 1928 wurde das neue Krankenhaus seinerzeit auf der „Grünen Wiese“ vor der Stadt eingeweiht, doch gefeiert wird über den Jubiläumstag hinaus . Eine ganze Arbeitsgruppe hat sich mit der Vorbereitung dieses Jubiläums befasst, informierte am Freitag Geschäftsführer Peter Fischer in einer Medienkonferenz.
„Das ist ein Ereignis, das unsere Stadt nachhaltig geprägt hat“, unterstreicht Singens OB Bernd Häusler, der freilich darauf verweisen kann, dass die Krankenhausgeschichte in Singen natürlich schon länger währt, denn 1898 wurde bereits ein Krankenhaus eröffnet, am Standort des heutigen Amtsgerichts. Es war natürlich in der schnell wachsenden Stadt und vor allem in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg mit all seinen Verwundeten schnell zu klein. Mehrere Optionen standen zur Verfügung, das Singener Twielfeld erhielt seinerzeit den Vorzug vor dem „Posthalterswäldle“, der damals nicht im Besitz der Stadt gewesen ist. Hermann Billing aus Karlsruhe gewann damals den Architektenwettbewerb, an dem sich 93 Teilnehmer im Wettbewerb aus ganz Baden beteiligt hatten.
„Wir freuen uns, dass wir weiterhin der wichtige Standort in Sachen Gesundheit im Landkreis sind“, macht Häusler deutlich, das soll auch mit dem Jubiläum zum Ausdruck gebracht werden. Denn Singen musste sich schon sehr intensiv einsetzen für seinen Klinikstandort, gerade in den letzten Jahren, als das Krankenhaus zunächst in eine GmbH umgewandelt wurde, eine letztlich nicht erfolgreiche Westerweiterung bis ins Oberrheintal versuchte, und sich aus der entstandenen Schieflage nur über eine Fusion auf Kreisebene retten konnte.
Mit 65.000 ambulanten Patienten, 31.000 stationären Patienten im Jahr unterstreicht Peter Fischer die große Bedeutung der Singener Klinik als größter Standort des 2012 gebildeten Gesundheitsverbunds. Wie der ärztliche Leitung der Klinik, Prof. Frank Hinder, in der Medienkonferenz unterstrich, haben sich die Patientenzahlen seit 2006 verdoppelt, obwohl die Zahl der Betten seither deutlich reduziert wurde.
“Möge Gottes Segen allzeit auf dem Hause ruhen“ steht auf dem Grundstein. Und da geht die Hoffnung in Richtung Krankenhauskapelle, die bis kommenden Oktober saniert werden soll, und dafür noch einiges an Spendengeldern benötigt.
Der Start ins Jubiläumsjahr wird bereits am 16. November, 19 Uhr mit einer Buchtaufe vollzogen. Prof. Burkhard Helpap, einstiger ärztlicher Leiter der Klinik, der schon zu deren 80. Geburtstag ein Buch verfasst hatte, das in den folgenden Jahren vielfach zitiert wurde, hat die Geschichte der Klinik mit der Fusion zum Gesundheitsverbund des Landkreises nach einem Bürgerentscheid, fortgeschrieben. Er ist ein Kenner schlechthin. Mit dem Veranstaltungsort im Singener Bürgersaal wolle man die Verbundenheit der Stadt Singen zum Ausdruck bringen.
An diesem Abend, zu dem der Krankenhausförderverein einlädt, der immerhin auch schon seinen 30. Geburtstag feiern kann, wird es auch schon einige Kostproben von Theaterszenen der Theatergruppe „Pralka“ geben, die ihr Krankenhaus-Theater dann vom 12. bis 28. Oktober in der Klinik aufführen wird, kündigte Susanne Breyer von Pralka an. Dafür ist sie freilich noch auf der Suche nach „Geschichten aus dem Krankenhaus“ von Patienten, die ihr unter 07731 912905 / info(at)mulitour.de übermittelt werden können.
Weitere große Aktionen des Jubiläumsjahrs sind zum Beispiel ein „Tag der Pflege“ am 12. Mai in der Singener Fußgängerzone und ein richtiger „Tag der offenen Tür“ mit vielen Blicken hinter die Kulissen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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