Statement vor der Info-Veranstaltung
Singener Grüne sehen viele Chancen durch Reaktivierung der Etzwiler Bahn
Singen/ Rielasingen-Worblingen. Der Ortsverein Singen von B90/GRÜNE begrüßt die eindeutig positive Studie zur Wiederaufnahme eines regelmäßigen Bahnverkehrs auf der Etzwiler Bahn. Die bisherigen Bahnreaktivierungen in Baden-Württemberg, auch wenn es wenige sind, seien beeindruckende Erfolgsgeschichten.
Derzeit gehört Rielasingen-Worblingen mit seinen rund 12.000 Einwohnern noch zu den acht größten Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Bahnanschluss. Künftig könnten leise, komfortable und lokal emissionsfreie Züge Rielasingen und die Singener Südstadt in wenigen Minuten direkt mit der Singener Innenstadt verbinden. Vom Bus- und Bahnknoten Singen und seinen Umsteigemöglichkeiten aus könne man dann theoretisch in alle Richtungen weiterreisen.
Umgekehrt seien die Wohn- und Arbeitsstätten in Rielasingen sowie die zahlreichen Gaststätten und Geschäfte in der Singener Südstadt künftig mit der Bahn schneller als mit dem Bus und Stationenbezogen auch als mit dem Auto erreichbar. Die Häuser und Grundstücke entlang der Strecke und im Einzugsbereich der Haltestellen würden durch den Bahnanschluss deutlich aufgewertet, zumal eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr im Zuge der Verkehrswende als Standortfaktor immer wichtiger werde, erwarten die Grünen-Politiker aus Singen.
Kaum irgendwo sonst in Baden-Württemberg bestehe die Chance, durch die Reaktivierung mit vergleichbar geringem Aufwand und Kosten eine Art Stadtbahn auf einer vorhandenen und gut erhaltenen Trasse zu bekommen.
Den Löwenanteil der Kosten tragen Bund und Land: Von den rund 21 Millionen Euro müssen nicht einmal 5 Prozent von der Region aufgebracht werden, wenn das Projekt zum Tragen komme.
Auch der Busverkehr könnte profitieren: Durch seine Ausrichtung auf die neue Stadtbahn erhielten auch die Ortsteile einen Mehrwert, die aufgrund ihrer Lage keine eigene Bahnhaltestelle bekommen können. Ein weiterer Erfolg wäre es, wenn die Strecke in Etzwilen perspektivisch auch wieder Anschluss an das hervorragende Schienennetz der Schweiz bekäme: Eine Direktverbindung von Singen über Stein am Rhein nach Winterthur mit einer Fahrzeit von nur rund einer Stunde wäre laut Studie sinnvoll! "Soll man das weg lassen?", ist hier auch an die Kritiker aus der Anliegerschaft gerichtet, die sich erneut lautstark zu Wort gemeldet haben.
Jetzt gelte es, die Studie unvoreingenommen zu bewerten, Einwände zu prüfen und Lösungen für Probleme zu finden. Ein erster Schritt kann aus Sicht des Grünen Ortsverbands bei der offiziellen Vorstellung der Studie am 12. November, 18 Uhr, in der Talwiesenhalle Rielasingen-Arlen gemacht werden.
Quelle: OV Bündnis 90/ Die Grünen Singen, Eberhard Röhm
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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