Aktionen im Rahmen der "Fahrradfreundlichen Kommune"
Singen: Zu viele "Geisterfahrer" auf Radwegen

Singen. Auch wenn es manchmal wie der schnellste und einfachste Weg erscheint: Wer gegen die Fahrtrichtung auf Radwegen, Schutzstreifen oder der Fahrbahn unterwegs ist, gefährdet sich und andere. Die Stadt Singen gibt Tipps, wie Fußgänger, Rad- und Autofahrer sicher ans Ziel kommen – für ein gutes Miteinander auf den Straßen.

- Geisterradler bringen nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch andere Radfahrer und Fußgänger. Diese rechnen nicht mit entgegenkommenden Radlern und haben kaum Zeit zu reagieren. Linksfahrer sind überdurchschnittlich oft an Unfällen mit Autos beteiligt, weil PKW-Fahrer an Einmündungen nicht mit ihnen rechnen.

- Auch für Radfahrer gilt das Rechtsfahrgebot. Radwege auf der linken Seite sind tabu, es sei denn, Verkehrsschilder erlauben es. Deshalb sollte man sich an einer Kreuzung stets die Zeit nehmen, die Straßenseite zu wechseln und auf dem gegenüberliegenden Radweg, Radfahrstreifen, Schutzstreifen oder der Fahrbahn weiterzuradeln.

- Wer als Radfahrer schon einmal länger als fünf Minuten an einer vielbefahrenen Straße ohne Ampel oder Überweg stand, weiß, wie nervig es sein kann, die Straßenseite zu wechseln. Deshalb die Bitte an die Autofahrer: Wenn man Radler oder Fußgänger bei zäh fließendem Verkehr am Straßenrand warten sieht und man nur mit geringer Geschwindigkeit unterwegs ist, dann die Wartenden doch einfach kurz die Straße überqueren lassen.

- Ein zugeparkter Radweg, Schutz- oder Radstreifen bringt Radfahrer in Gefahr. Denn Radler ziehen es im Zweifel vor, auf der falschen, nicht zugeparkten Straßenseite zu radeln. Radwege und Radfahrstreifen sind für Autos tabu, auf Schutzstreifen darf maximal drei Minuten gehalten werden.

- Immer mehr Städte und Gemeinden öffnen ihre Einbahnstraßen für Radfahrer, damit diese schnell und unkompliziert von A nach B kommen. In Singen sind es zurzeit die Hegaustraße und die Austraße. Autofahrer sollten deshalb in Einbahnstraßen mit entgegenkommenden Radlern rechnen und vorsichtig fahren – das Gleiche gilt für Fahrradfahrer! Wird es für beide Verkehrsteilnehmer zu eng, hilft eine kurze Verständigung per Blickkontakt: Steigt der Radfahrer ab und lässt das Auto durch? Oder hält der Autofahrer an und lässt den Radler passieren?

- Während Autofahrer oft über eine extra eingerichtete Spur links abbiegen können, müssen Radfahrer Umwege bis zur nächsten Ampel oder zum nächsten Fußgängerüberweg in Kauf nehmen oder auf dem Radweg absteigen und die gesamte Fahrbahn queren, um in die Straße gegenüber einzufahren. Einfacher ist es auch für Radler, im Verkehrsfluss auf der Fahrbahn mitzuschwimmen und mit den Autos abzubiegen.

- Wer im Straßenverkehr defensiv fährt, statt offensiv auf sein Recht zu beharren, trägt zu einem freundlichen und gelassenen Miteinander auf den Straßen bei.

Weitere Tipps für ein gutes Miteinander bietet die Broschüre „Ich und die anderen – die anderen und ich“: www.agfk-bw.de/projekte/tus-aus-liebe/wendebroschuere/

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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