Neues Angebot durch den Betreiber "Lila Connect"

Singen soll bald digital ins Gigabit-Zeitalter kommen

Singen. Ganz neuer und vor allem kräftiger Schwung soll ins Thema Glasfasererschließung in Singen kommen. Denn im Zuge der Markterkundung ist für die Stadt das Unternehmen „VX Fiber“ mit seinem Tochterunternehmen „Lila Connect“ auf den Plan getreten, welches hier ohne Förderung und auch ohne eine finanzielle Beteiligung der Stadt in Aktion treten will um die Bürger in Zukunft mit Breitbandanschlüssen im Gigabitbereich versorgen zu können, wie am Montag im Rahmen einer Medienkonferenz bekannt gegeben wurde.

Das Unternehmen hatte sich auch schon in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats vorgestellt und war dort mit seinen Plänen auf Zustimmung gestoßen, wurde beim Mediengespräch informiert. Cengiz Temur, COO von „Lila Connect“: „Der Verzweiflungsgrad in der Stadt ist zwar relativ gering, das Netz in der Stadt ist eigentlich ganz gut ausgebaut.“ Aber man wolle hier mit „End for Gigabit“ eben in die Zukunft planen, denn die Glasfaserversorgung sehen die Unternehmer als durchaus nötig zum Ausbau. Nach ihren Erkenntnissen komme man in Baden-Württemberg gerade mal auf rund 10 Prozent genutzter Glasfaseranschlüsse bis direkt ins Haus. „Wir stellen uns der Herausforderung Deutschland gigabitfähig zu machen“, unterstreicht Jan Backman, Leiter des Unternehmens VX Fiber. „Gerade wenn man das Thema Homeschooling oder Office betrachte, dann hat sich der Nachholbedarf hier deutlich gezeigt.“ Deshalb starte man nun eigentlich gerade zur richtigen Zeit. Singen wäre dabei der zweite Standort für das Unternehmen in Baden-Württemberg, um die neue digitale Infrastruktur hier einzubauen. Eine mittlere Stadt wie Singen entspricht in der größte dabei genau den Vorstellungen des Unternehmens. Und auch die Entwicklung der digitalen Datennutzung ist ein Grund für das Angebot neuer Infrastruktur: Waren es in 2001 noch 1,8 Gigabite pro Haushalt, stieg das bis 2010 11 Gigabite und in 2020 ist diese Zahl schon auf 168 Gigabite angewachsen.

Und es wurde gleich auch schon Gas gegeben. Bereits am Montag wurde eine Haushaltsbefragung zur Vormerkung von Interessenten gestartet. Die Anschlüsse sollen auch kostenlos in die Häuser gelegt werden, wurde angekündigt.

Die Stadt Singen wurde dabei in zwei Bereiche aufgeteilt: Für den Bereich Nordstadt mit den Statteilen Beuren, Friedingen und Schlatt könnte bereits im kommenden Frühjahr mit der Verlegung von Leitungen begonnen werden, die das je nach Modell bis zu 2,5 Gigabit in der Sekunde ins Haus bringen können. Gebraucht werde freilich eine Vorvermarkungsquote von 40 Prozent. Dafür wird das Unternehmen in Singen auch präsent sein als Ansprechpartner, wurde angekündigt.

Ein erster digitaler Infoabend für Interessierte soll bereits am 26. Oktober per Zoom stattfinden, ein zweiter dann am 2. November, kündige Jan Backman an.

Etwas versetzt soll dann im ersten Quartal auch die Haushaltsbefragung für den Singener Süden mit den Stadtteilen Bohlingen, Überlingen und Hausen gestartet werden, kündigte Cengiz Temur an. Maik Zappe von Lila Connect“: „Wir wollen in Singen investieren und Bauen.“ Mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag wird für die Investitionen gerechnet. Man habe hier einen Investor im Boot, der das auch als langfristige Investition sehe.