Haus und Grund beklagt Attentismus
»Singen muss handeln«
Singen (stm). Anlässlich des Landesverbandstags von Haus & Grund Baden am Samstag in der Singener Stadthalle kritisierte Vertreter von Haus und Grund, bei einem Pressegespräch, den langjährigen Attentismus in Singen und beziehen klar Stellung gegen die Mietpreisbremse und die Zwangsregulierung des Wohnungsmarktes durch die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg.
Dorn im Auge ist Vorstand von Haus & Grund Baden, Dr. Axel Tausendpfund das Wohnungspolitische Maßnahmenpaket der Landesregierung. Weder eine Mietpreisbremse noch durch die für Ende 2014 angedachte Wiedereinführung der Kündigungssperrfrist führe zu neuen Wohnungen, so Manfred Harner, Aufsichtsratsvorsitzender von Haus und Grund Baden. Vielmehr erweisen sich die zahlreichen ordnungspolitischen Maßnahmen sogar als kontraproduktiv, da die Mieten eher steigen werden. Statt einer Mietpreisbremse fordert Harner eine Energiesparbremse, da dies zu einer Entlastung der Mieter führen würde. Grund für die Mietpreissteigerung in den letzten Jahren sei neben der hohen Nachfrage, dass die Gemeinden zu wenig Bauland und dann zumeist mit einem hohen Gewerbeteil ausgeschrieben hätten.
Am Beispiel Singen kann sich Bernhard Hertrich, Vorsitzender von Haus & Grund Singen, nicht erinnern, wann zuletzt Geschosswohnungen gebaut worden wäre. Deshalb fordert Hertrich die Verwaltung nach Jahren des Attentismus auf, endlich zu handeln. Bis zum Sommer müsse der alte Gemeinderat in Singen deshalb noch eine Vorplanung für den Innenstadtbereich »Bahnhofsstraße bis Freiheitsstraße« treffen, so Hertrich. Jede Entscheidung sei besser als keine, denn daran können sich die Beteiligten orientieren. In Singen gäbe es vermehrt Leerstände, auch würden verstärkt Mietverhältnisse beendet und viele Mitglieder von Haus und Grund seinen vom Werteverfall betroffen.
Zudem bezeichnete der Aufsichtsratsvorsitzende von Familienheim Bodensee Hertrich die Debatte um die GVV als unehrlich. Jede Baugenossenschaft müsse Erlöse erzielen, um damit die Sanierung maroder Wohnungen finanzieren zu können, ansonsten müsse die Stadt jährlich Millionen hierfür bereitstellen.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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