Qualifizierung in der Klinikseelsorge
Sie verschenken ihre Zeit
Singen. Bereits zum fünften Mal sind am Klinikum in Singen Frauen und Männer für den ehrenamtlichen Seelsorgedienst qualifiziert worden. Zwanzig Kursteilnehmende erhielten im Rahmen des Kurses „Zeit schenken“ von Januar bis Oktober 2024 eine fundierte Ausbildung. In dem Kurs setzten sich die Teilnehmenden auseinander mit den in der Seelsorge relevanten Themen wie Krankheit, Krisen und Lebensübergänge. Die Teilnehmenden wurden geschult, spirituelle Bedürfnisse und Ressourcen wahrzunehmen und damit umzugehen.
In einem feierlichen Gottesdienst in der Singener Klinikkapelle würdigten die Klinikseelsorgerin Waltraud Reichle und ihr evangelischer Kollege Christoph Labuhn mit Supervisorin Irmgard Sauter die Lernwege der Gruppe und überreichten jedem Teilnehmenden ein Zertifikat mit den Lerninhalten. Sie betonten in ihrer Ansprache, dass ein Ehrenamt Sinn stiften kann und Menschen miteinander verbindet. Das zeigte auch die Aussage einer Teilnehmerin, die erklärte: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und auf die Kontakte, die entstehen. Der Kurs hat mir geholfen, mich bewusster auf Menschen einzulassen.“
In der Kursleitung arbeiteten Jürgen Fobel, Studienleiter des Zentrums für Seelsorge in Heidelberg, Louisa Mallig, Klinikseelsorgerin in Konstanz, und Christina Wöhrle, Kurseelsorgerin in Radolfzell, mit.
In der ökumenischen Klinikseelsorge wirkt neben den hauptamtlichen Seelsorgern auch ein großes Team an ehrenamtlichen Seelsorgern mit. Seit 2008 gibt es auf Initiative der Klinikseelsorge den Ausbildungskurs für ehrenamtliche Seelsorge. Im Mittelpunkt steht die Kompetenzentwicklung in psychosozialer und spiritueller Begleitung. Dies beinhaltet beispielsweise die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, dem Erlernen des Zuhörens und des Umgangs mit eigenen Grenzen und Möglichkeiten, die Fähigkeit zur Offenheit und sich auf neue Glaubenserfahrungen einzulassen und die Bereitschaft, sich auf die Arbeitsabläufe im Klinikum einzustellen.
Die Begleitung kranker Menschen bedeutet eine hohe Verantwortung. Daher sind eine qualifizierte Vorbereitung auf den Dienst und eine kontinuierliche Begleitung in der Tätigkeit unerlässlich. Die besonders geschulten ehrenamtlichen Seelsorger:innen begegnen jenen Patienten, die Seelsorge wünschen, mit offenem Herzen und offenen Ohren. Damit der Krankenhausaufenthalt nicht nur den Köper heilt, sondern auch den seelischen Bedürfnissen des Patienten gerecht wird. Das beinhaltet seelsorgliche Gespräche, das Begleiten von Patienten auf ihren Stationen, das Gestalten von Ritualen und liturgischen Feiern sowie Sterbe- und Trauerbegleitungen. Im ökumenischen Rufdienstteam arbeiten außerdem Ehrenamtliche mit Zusatzqualifikation mit.
Der Ausbildungskurs orientiert sich an dem Arbeitspapier „Qualifiziertes Ehrenamt in der Krankenhausseelsorge“ (Erzb. Seelsorgeamt 2011/2017) und an den Vorlagen der Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA) der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie. Wer sich über die die ehrenamtlichen Dienste im Gesundheitswesen und über mögliche Ausbildungswege informieren möchte, kann sich gerne an die Klinikseelsorgenden im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz wenden.
Quelle: Waltraud Reichle, Klinikseelsorgerin im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen
Autor:Presseinfo aus Singen |
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