Starke Mehrheit für weitere Amtszeit
Seifried: "Habe meine Wiederwahl verdient"

Nach der Wahl mit einer guten Mehrheit gab's die Blumen von OB Bernd Häusler für Ute Seifried. Sie wurde am Mittwoch für eine zweite Amtszeit als Beigeordnete durch den Gemeinderat gewählt. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Nach der Wahl mit einer guten Mehrheit gab's die Blumen von OB Bernd Häusler für Ute Seifried. Sie wurde am Mittwoch für eine zweite Amtszeit als Beigeordnete durch den Gemeinderat gewählt.
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Singen. Das war natürlich keine Überraschung. Bürgermeisterin Ute Seifried wurde am Mittwoch vom Singener Gemeinderat mit 22 zu acht Stimmen und einer Enthaltung für eine zweite Amtszeit gewählt. Die Wahl wurde mit deutlichem Applaus kommentiert, die Blumen von OB Bernd Häusler nach der Wahl gehörten wie beim ersten Wahlgang zur schönen Geste und auch die Gratulation der Fraktionssprecher danach. Bei ihrer ersten Wahl 2015 war sie mit 22 zu elf Stimmen bei einem Gegenkandidaten gewählt worden.

"Ich kann Krise"

"Gefühlt bin ich erst vor kurzen hier gesessen, als ich das erste Mal gewählt wurde", begann Seifried ihre flotte Vorstellungsrede vor dem Gremium. Damals seien ihr fünf Fragen gestellt worden, was sie denn machen wolle, diesmal werde sie fünf Antworten geben, weshalb sie sich diese Wiederwahl verdient habe. "Ich kann Krise, was auch noch kommen mag", war ihre erste Antwort. Denn schon bald nach ihrer Wahl kam schon die erste Flüchtlingskrise, dann Corona und danach jetzt der Ukraine-Krieg, alles Dinge, die ihren Amtsbereich direkt betroffen hatte.

Herausforderung Kinderbetreuung

Als sie 2015 begonnen habe, seien in Singen noch ausreichend Kita-Plätze da gewesen. Seither habe man viel gemacht, die Situation habe sich aber erheblich verändert und die große Herausforderung bleibe das Personal, das in Singen wie in allen Städten derzeit vorne und hinten fehlt, um die Kindergärten auch betreiben zu können. Wegen des aktuell aufgelaufenen Mangels an Plätzen für die Kinderbetreuung werde man in dieser Sitzung ja noch die Entscheidung für einen neuen im Schnellverfahren zu bauenden dreigruppigen Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten, den nächsten Beschluss für einen weiteren Kindergarten müsse man bereits im Herbst fällen. Sie habe auch nächste Woche einen Termin mit der Arbeitsagentur, um dort die Gewinnung neuer Fachkräfte und Helfer zu forcieren. "Ich habe wegen unserer Situation schon so oft ans Kultusministerium geschrieben, dass ich wohl sicher dort schon ein eigenes Postfach habe", sagte Seifried.

Schulen für Ganztag fit machen

Auch im Bereich der Schulen steht schon bald einiges an: Der vierzügige Ausbau der Zeppelin-Realschule zum Beispiel, der alsbald aufgegleist werden sollte. Sie sehe Bildung als sehr wichtig an und habe sich auch für das Schülerforschungszentrum intensiv eingesetzt. Letztlich stehe man auch vor dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen. "Dafür wird viel gebaut und erweitert werden müssen", kündigte sie an.
Immerhin habe eines ihrer vielen Schreiben an das Ministerium Früchte getragen, gab Seifried in dieser Sitzung des Gemeinderats bekannt: Denn Singen bekommen als eine der Vorreiterstädte nun bei den Grundschulen eine sogenannte "Sozialindexbasierte Ressourcensteuerung", die ein Plus an Betreuungskräften für die Schulen bis hin zu Logopäden ermögliche. Dies könne die schulische Arbeit ungemein erleichtern und werde auch schon in den Schulen mit Bedarf vorbereitet. Ute Seifried kündigte zudem an, dass man die Mittagessen für den Ganztagsbetrieb in Singen gerne selber kochen würde. Dafür bräuchte man dann freilich viel Platz für eine Großküche und sie wünsche sich dafür ein ebenso klares Ja, wie für den Wiederaufbau der Scheffelhalle. Die erfolgreiche Einsetzung der "KiJu-Karte", "Mobile Lernhilfen" sowie die wiederbelebte Jugendbeteiligung und auch die Integration, wird wohl für die nächsten Jahre Dauerthema bleiben, bei der man aber auf die Unterstützung des Vereins "InSi" setzen könne, so die weiteren Themen ihrer Vorstellung.

Singen als "Pipi Langstrumpf" des Landkreises

Die Liste der Themen für die Zukunft ist für sie lang. Zwar gebe es die Pläne zur Sanierung des Hallenbads auch schon seit 15 Jahren, aber mindestens energetisch Sanierung und eine Erweiterung um ein Kleinkindbecken seien schon notwendig. Die Radrennbahn müsste aus ihrer Sicht saniert werden, den Stadtturnverein gelte es bei seiner Hallensuche zu unterstützen. Und auch die dreiteilige Sporthalle brauche es. "Ich habe in den letzten acht Jahren viel umgesetzt und meine Wiederwahl verdient", sagte Seifried. Und auch die Frage, die ihr damals von Gemeinderat Peter Hänssler gestellt wurde, ob sie denn nach Singen ziehen werde, könne sie längst mit Ja beantworten. Sie habe hier auch viele neue Freunde gewonnen. Singen sei für sie eigentlich die "Pipi Langstrumpf des Landkreises".
Und letztlich sieht sie sich auch zufrieden in der Zusammenarbeit mit OB Bernd Häusler. Es sei klar, dass sie beide ganz verschieden tickten und dass es zuweilen sehr unterschiedliche Standpunkte gebe, aber genau diese Unterschiedlichkeit sei ja auch eine Bereicherung für die Stadt und ihre Entwicklung. Seifried dankte zudem ihren Fachbereichsleitern Bernd Walz (Schule/Sport) und Thorsten Kalb (Jugend/Soziales/Ordnung) wie ihrem Büroteam und allen Mitarbeitenden aus dem Dezernat für das gute Teamwork bisher. Auch hier heiße es für sie "Never change a running system".

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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