Horst Scheu als Schulleiter des Friedrich-Wöhler-Gymnasium verabschiedet
Schulleiter als "Breitband-Wirkstoff"

Foto: Zum Abschied gab es für Horst Scheu auch Geschenke. Von Singens OB Bernd Häusler ein Badehandtuch der Stadt und ein Flasche „Spezial“-Maggi. swb-Bild: of
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Singen (of). „Jetzt stimmt die Chemie auch bei uns“, bemerkte der stellvertretende Schulleiter des Singener Friedrich-Wöhler-Gymnasium, Wolfram Spitzhüttl zur Verabschiedung von Schulleiter Horst Scheu am Freitagvormittag in der Aula der Schule in Anspielung auf die neuen Schulräume, die in der 10jährigen Amtszeit von Scheu hier gebaut wurden. Vor 10 Jahren habe man in Konstanz die ersten Kontakte bei einer WM-Arena in Konstanz mit Scheu geknüpft beim Sommermärchen und einer Aufführung der Schüler dort, ein Jahr später habe er schon beim „Sommernachtstraum“ der Theater AG mitgespielt, lobte Spitzhüttel den schnellen Einstieg des enganierten Vertreters einer wissenschaftlichen Orientierung dieser Schule, der das „Wöhler“ nach seinem Wechsel aus Konstanz in diesen zehn Jahren mit erheblichen Investitionen der Stadt Singen zur einem Vorzeigestück im Bereich NWT gemacht hatte, so Spitzhüttl.

Der zuständige Referatsleiter im Regierungspräsidium, Thomas Steiner, erinnerte sich an sein erstes Treffen, 1998 in Donaueschingen, als Scheu damals von Konstanz mit dem Rennrad gekommen war, und mit diesem auch heimfuhr. Er sei ein Mann, der es vermochte Spuren zu legen.

1981 habe er die Lehrerlaufbahn nach dem Studium begonnen, ihn habe stets der ganzheitliche Blick auf die Natur und Technik im Blick gehabt. Er habe stets als „Breitband-Wirkstoff“ andere begeistern können, er habe seine Schülerinnen und Schüler durch eigenes Tun überzeugt. „Sie waren ein Glück, für das Friedrich-Wöhler-Gymnasium“ Zum Abschied bekam er noch keine Entlassungsurkunde, da er erst noch ein Jahr lang Überstunden abbaut, und danach noch ein Sabattjahr einlegt, also noch zwei Jahre als Oberstudienrat geführt wird. Allerdings gab‘s an diesem Tage doch eine Urkunde, nämlich die zum 40-jährigen Dienstjubiläum – überreicht mit der Verpflichtung, ab dem 1. August tatsächlich nicht mehr zu arbeiten. Scheu hatte auch Lehrefortbildungen in Tansania durchgeführt, war zudem noch Schöffe am Landgericht.

Singens OB Bernd Häusler fand die Zusammenarbeit positiv und „lässig“ was auch in den Bewertungen Scheus immer wieder vorkam. Und vielleicht deshalb habe er nicht nur baulich eine Menge an dieser Schule erreicht: über den Ausbau von Natur, Wissenschaft und Technik, wurde der Ganztagsbetrieb mit der Mensa ausgebaut, ein Sportprofil entwickelt, die Schülerbibliothek habe man auf den bestmöglichen Stand gesetzt. Man habe gemeinsam immer die Kompromisse finden können, der letztlich beiden Seiten habe dienen können, lobte Häusler. Auch wenn man traurig sei, dass er nun die Schule verlasse. „Sie waren unser Garant für eine hervorragende Schulpolitik in zehn Jahren gewesen.“

Regina Link vom Förderverein der Schule lobte das große Vertrauen, die freundschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit. Walter Müller-Fahlbusch und Sabine Haas, die für den Personalrat sagten: „Mit ihrer Art zu führen und zu delegieren haben die dem Kollegium sehr viel Vertrauen geschenkt.“

Die „Augenhöhe“und Gelassenheit, würdigten Hannah Wenger und Cristos Danassis für die SMV, Dr. Caroline Nellesen und in besonderer Herzlichkeit eine Schülerin der „Weltklasse“, in der Flüchtlinge Aufnahme gefunden haben. Jürgen Katz der regionale Rektorenrunde vertrat, verteilte in seiner Analyse des „Fußbabdrucks“ jede Meng erstklassige Noten.

In seiner Dankesrede lobte Horst Scheu viele, besonders die Stadt Singen, die ein hervorragender Schulträger sei – auch für ihren frühen Einsatz mit Schulsozialarbeit, die „uns wahnsinnig bereichtert hat.“ Sachlichkeit, Offenheit, Kreativität und zuweilen auch ein bisschen Respektlosigkeit, so beschrieb Horst Scheu den „Sprit“ dieses „FriWöh“: und ich bin jeden Tag wirkliche gerne hier zur Arbeit gekommen, einen solchen Arbeitsplatz gibt es sonst eigentlich kaum.“ Eine Vision gab er zum Abschied der Schulstadt noch mit. Ein Schülerforschungszentrum wäre das, was Singen noch verdient hätte, und wenn sich eine solche Initiative Gründen würde, dann würde er doch mit viel Energie mitarbeiten.

Umrahmt wurde die fast dreistündige Feier durch ein Kooperationsprojekt mit der Musikschule Singen, der Zirkus AG, dem Concerto Wöhler, dem Lehrerchor, wie dem Mittel- und Oberstufenchor.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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