Serviceclub engagiert sich bei Afrikahilfe
Rotary für Simbabwe seit zehn Jahren
Singen. Keine wirklich guten Nachrichten gab es in den letzten Wochen aus Simbabwe im südlichen Afrika, als das Land rund um den Sturz des Machthabers Mugabe und den Kampf um die Nachfolge in tiefe Unruhen gestürzt wurde, die auch viele Hilfsprojekte in Frage stellten. Das waren auch Wochen besonderer Aufmerksamkeit für den Rotaryclub Singen, der sich bereits seit zehn Jahren für Hilfe zu Selbsthilfe in dem Land sehr stark engagiert.
Bei einem Chartertreffen vor Weihnachten gab es dazu einen aktuellen Bericht von Dr. Dr. Frank Schneider und Ernst Sauerbruch vom benachbarten Club aus Radolfzell. Rund 170.000 Euro habe der Club in den letzten zehn Jahren investiert, und Geld dafür auch in einer Vielzahl von Veranstaltungen, zum Beispiel mit dem Färbe Jazzquartett, gesammelt. Pro Jahr bringe der Verein im Schnitt 15.000 Euro zusammen, mit denen wiederum der in Stein am Rhein beheimatete Verein »Hilfe für Simbabwe« von Dr. Herbert Aschwanden, der inzwischen 84-jährig bis zum 79. Lebensjahr in der Ortschaft Muvonde eine Klinik aufbaute, um dort selbst Star-Operationen durchzuführen. Inzwischen hat Frank Schneider selbst den Vorsitz dieses Vereins übernommen.
Wie Ernst Sauerbruch den Rotarierfreunden deutlich machte, komme man für rund 40 Prozent der Krankenhauskosten auf, unter anderem werde auch aktuell eine holländische Ärztin der Caritas unterstützt. Es seien durch die Unterstützung auch 36 Einfachsthäuser, sogenannte »Blair Toilets« erbaut worden, zudem soll Waisen der Schulbesuch in der Primar- wie Sekundarschule ermöglicht werden. Die wirtschaftliche Lage sei aber derzeit so desaströs, dass die jungen Schüler oft gar nicht zur Schule kommen könnten. Problematisch sei auch ein Brunnenprojekt mit Sonnenstrom, weil die Pumpe ständig durch Schmutz im Grundwasser beschädigt werde.
Die gesundheitliche Versorgung sei immer wieder eine Herausforderung, da zeitweise örtlichen Ärzten Operationen durch Behörden untersagt würden, aus meist nicht nachvollziehbaren Gründen, berichtete Ernst Sauerbruch. Man könne aber Hilfe im humanitären Bereich leisten.
Angesichts der schlechten Lage in dem Land, die sich auch durch neue Machthaber nicht verbessere, sieht es Frank Schneider weiter als sehr wichtige Aufgabe, den Steiner Verein mit seinen 333 Mitgliedern zu unterstützen. Dadurch, dass man sich hier an einer Aufbauhilfe beteilige, könne man die Flucht vermeiden, denn das Land sei geschwächt durch viele geflohene Menschen und brauche nun Energie für den Wiederaufbau. Und das wolle man auch weiter unterstützen.
Infos zu den Projekten gibt es unter www.hilfe-fuer-simbabwe.com
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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