Höhenrettungsgruppe trainierte an Hochhaus
Retter aus der luftigen Höhe im Test

Als Zuschauer wird es einem da schon eher mulmig, wenn der Rettungskorb mit Begleiter hier über die Balkonbrüstung im achten Stock gehievt wird. | Foto: Oliver Fiedler
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  • Als Zuschauer wird es einem da schon eher mulmig, wenn der Rettungskorb mit Begleiter hier über die Balkonbrüstung im achten Stock gehievt wird.
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Singen. Eine ungewöhnliche Rettungsaktion konnte man jüngst in Singen an einem Hochhaus der Baugenossenschaft Hegau im Singener Bruderhofgebiet erleben. Dort hatte sich für die Höhenrettungsgruppe der Singener Feuerwehr unter der Leitung von Arno Scharmann die Gelegenheit ergeben, das Abseilen eines "Patienten" aus dem achten Stock des Gebäudes zu trainieren. "In der Regel würde hier natürlich die Drehleiter eingesetzt, die diese Höhe erreicht, aber es könnte durchaus den Fall geben, dass das Fahrzeug in diesem Fall durch einen anderen Einsatz nicht abkömmlich wäre", wurde für die Übung betont, die hier mit beeindruckender Professionalität dargestellt werden konnte. Innerhalb weniger Minuten konnte hier eine Trainingspuppe im Rettungskorb am Seil hier auf den sicheren Boden gebracht werden. 
Die Probe am Gebäude konnte dank einer Zusammenarbeit mit der Hegau Baugenossenschaft  "auf dem kleinen Dienstweg" durchgeführt. Denn Feuerwehrfrau Lisa Stahl ist in der Wohnungsverwaltung der Baugenossenschaft tätig und ihr Vorschlag stieß bei "Hegau"-Vorstand Kai Feseker gleich auf Zustimmung und er beobachtete die Übung auch selbst und war voll des Lobes über die professionelle Abwickung der Übung, bei der die aus rund 15 Feuerwehrleute zählenden Höhenrettungsgruppe, gleich noch ihr neues Fahrzeug vorstellen konnten, das im letzten Herbst in Betrieb ging und den Anhänger aus den Anfangszeiten ablöste. 
Was bei der Übung fast wie ein Kinderspiel aussah und nur wenige Minuten ging, bis der Patient sicher am Boden angelangt war, benötigte freilich fast eine halbe Stunde Vorlauf, wie Arno Scharmann erklärte, Denn der Seilzug muss natürlich statisch abgesichert sein, was in dem Fall über ein Leitgestänge über den Balkon darüber geschieht. Auch müsse man sich hier, im Gegensatz zur Bergrettung, "redundant", das heißt mit doppelter Seilführung absichern, was vorgeschrieben ist. Die Probe mit Personen in der Rettungswanne ist übrigens nicht erlaubt.
Höhenretter bei der Feuerwehr wird man nur mit einer Zusatzausbildung. Zudem sind 72 Trainingsstunden im Jahr Pflicht, so dass dieser "Einsatz" am Hochhaus der "Hegau" eine gute Gelegenheit war. Neben Singen gibt es noch in Allensbach eine weitere Höhenrettungsgruppe im Landkreis.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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