Theateraufführung zum Krankenhausjubiläum begeistert
Rendezvous mit der Vergangenheit
Singen. Anlässlich des 90. Jubiläums des Singener Krankenhauses führte der Theaterverein Pralka dessen jahrzehnte lange Geschichte vor Ort unter dem Titel "Geburt.Heilung.Trost." auf und begeisterte direkt bei der Premiere am Freitag bei ausverkauftem Haus, wenn man es so nennen kann, die BesucherInnen.
Theater im Krankenhaus, doch mal was anderes und zudem ungewöhnlich, als Theater ums Haus, denn das gab es in der vergangenen Ära immer mal wieder. Vergangen sind die Zeiten, als 1928 das Singener Krankenhaus mit rund 100 Patientenbetten und einer Toilette eingeweiht wurde, gestand einer der Akteure der Theatertruppe zu Beginn am Brunnen vor dem Haupteingang im wunderschönen Park. Gekonnt von Regisseurin Susanne Breyer inszeniert auch die Nachkriegszeit, die Ausbildung der Krankenschwestern, das immense Medieninteresse aufgrund des verletzten RAF-Terroristen und abschließend die modernen OP-Methoden, wie die des Da-Vinci-Roboters.
Die vier Aufführungsorte, denen das Foyer, Cafe Lichtblick und abschließend der Turmsaal als absolut authentische Kulisse diente, ließen das Publikum "mitgehen". Immer wieder huschte mal eine echte Pflegekraft mit Pflegebett oder Rollstuhl durchs die Szenerie und auch das eindringliche Geräusch des Martinshorns des herannahenden Notarztwagens tat der Aufmerksamkeit des Publikums keinen Abbruch.
Was sich in den 90 Jahren Krankenhaus so ereignete, das schilderte die 17köpfige Truppe des Theatervereins mit aufwendigen Kostümen, sowie Texten, die durchaus in die damaligen respektvolleren und konservativen Zeiten passen. Wahrlich eine Herausforderung für die Schauspieler, die dies alles souverän meisterten, auch trotz der Ernsthaftigkeit des Ortes.
Peter Fischer, Geschäftsführer des Gesundheitsverbundes war voll des Lobes für die Aufführung. "Sehr gute Recherchen in all ihren Facetten wurden aufgeführt," lobte der Chef des Hauses begeistert. Und das der Ablauf so reibungslos geklappt und das Publikum "mitgegangen" ist, darüber zeigte sich Regisseurin Susanne Breyer mitsamt ihrer Truppe besonders glücklich.
Weitere Aufführungen gibt es noch bis zum 28. Oktober, wie zu erfahren, gibt es noch Karten an verschiedenen Tagen insbesondere für die Abschlussvorstellung. Karten gibt es bei Intersp0rt Schweizer.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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