Bisher noch "weisser Fleck" in Südbaden
Region und Singen fordern den Anschluss an das neue H2-Kernnetz

Symbolbild Wasserstoff Pipeline | Foto: Netzwerk PST
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Singen. Die Stadt Singen plädiert gemeinsam mit dem "Singen aktiv Standortmarketing"  im Namen der hiesigen Industriebetriebe mit Vehemenz um die Aufnahme des Südwestens Deutschlands in das Wasserstoff-Kernnetz. Der wirtschafts- und industriestarke Südwesten und insbesondere die Industriestadt Singen muss an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen sein. Die Stadt und die bei hier  tätigen Industrieunternehmen benötigen zeitnah unbedingte Planungs- und Investitionssicherheit. 

Zu den Thema hatte kürzlich auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Andreas Jung eine Videokonferenz unter anderem mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Vertretern der Wirtschaft und Politik aus dem Bodenseeraum stattgefunden, der sich insgesamt "abgehängt" sieht.

Landesregierung und regionale Wirtschaft kritisieren Pläne für das Wasserstoffnetz

Die Forderung aus Singen wurde inzwischen der Bundesnetzagentur übermittelt, in der betont wird, dass eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff am Industriestandort Singen mit dem geplanten Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes als nicht gesichert gilt. Das Schreiben liege auch den Bundes- und Landtagsabgeordneten der Region vor, unterstreicht die Stadt Singen.

Die Initiative der Stadt Singen und Singen aktiv ist notwendig, weil die Unternehmen jetzt die Planungssicherheit für die Energieversorgung von morgen benötigen. Gerade bei den Konzernbetrieben besteht die Sorge, dass diese bei langfristig zu hohen Energiekosten und fehlenden Zukunftsenergien auch über eine Standortverlagerung nachdenken könnten.
"Deshalb darf der Wasserstoffhochlauf nicht ohne den Südwesten Deutschlands stattfinden", betonen die Stadt Singen und Singen aktiv nachdrücklich.

„Thüga H2-Plattform“ in München begründet

Die nächst gelegenen Kernnetze von Singen aus sind Freiburg im Westen (Entfernung Luftlinie ca. 75 Kilometer), Lindau im Osten (Entfernung Luftlinie ca. 68 Kilometer) und oberhalb von Stuttgart im Norden (Entfernung Luftlinie über 110 Kilometer). Selbst der Bau von Unternetzen von Orten mit den oben genannten Entfernungen wird nach 2032 zeitnah nicht realisierbar sein.

Die Umnutzung von bestehenden Gasnetzen zu Wasserstoffnetzen wird ebenfalls viele Jahre in Anspruch nehmen.
Mit 33.000 Erwerbstätigen am Standort – davon 27.000 versicherungspflichtig Beschäftigten, über 7.000 in der Singener Industrie, die einen Umsatz von etwa 3,1 Milliarden Euro erwirtschaftet, ist Singen ein wichtiger Jobmotor und das Industrieherz der Region.

Gewerbe- und Industriekunden in Singen verbrauchten 2022 als Vergleichswert 549.2 Millionen kWh Gas, so die kumulierten Werte der Thüga Energienetze Singen GmbH inklusive der „Hegau-Gemeinden“ wären es sogar 1.04 Milliarden kWh.

Sollten sich die Anwendungsbereiche durch Technologieänderungen für die Nutzung von Wasserstoff erweitern, so kann es zudem zu sprunghaften großen Anstiegen kommen. So könnte er sich zum Beispiel der Bedarf im Bereich Eisenguss verfünf- beziehungsweise versechsfachen, wenn das Unternehmen Fondium in Singen auf Wasserstoff-Technologien umstellen wollte.

Bei Privatkunden lag der Gasverbrauch in der Stadt Singen 2022 bei 224.4 Millionen kWh, rechnet man die „Hegau-Gemeinden“ hinzu sogar bei 618.6Millionen kWh.

Gemeinsames Positionspapier auf dem Landkreis

Die Städte Singen, Radolfzell, Konstanz, Engen und die Gemeinde Gottmadingen haben mit über einem Dutzen Industrieunternehmen wie auch einigen Stadtwerken inzwischen auch ein gemeinsames Positionspapier verfasst. "Die Einbindung aller industriestarker Regionen in die deutsche und europäische Wasserstoffinfrastruktur muss Ziel jeder landes-und bundesweiten Wasserstoff-Infrastrukturplanung sein", wird darin unterstrichen. Sei man hier beim "Hochlauf" nicht dabei, drohten den Unternehmen hier gravierende Standortnachteile. Landrat Zeno Danner hat das Positionspapier an die Bundesnetzagentur übermittelt, wie er über sein Büro informierte: "Das neue H2- Kernnetz ist für den Wirtschaftsstandort eine elementare zukünftige Energieinfrastruktur", hebt auch er heraus.

Quellen: Stadt Singen, Pressestelle/ Landratsamt Konstanz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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