Amtsgericht Singen
Prozess in Familienfehde muss neu aufgerollt werden
Singen. Die Fehde zweier syrischer Großfamilien, die im Dezember 2020 mit einer Messerstecherei am Friedrich-Ebert-Platz in die öffentliche Wahrnehmung rückte, zieht weiterhin Nachwirkungen nach sich. Ein Mitglied einer der beiden Familien stand seit 24. Januar wegen des Vorwurfs des gemeinschaftlichen besonders schweren Raubes vor dem Amtsgericht Singen. Am Dienstag sollte eigentlich das Urteil fallen. Doch es kam anders, als geplant.
Der Angeklagte Oasama A. soll im April 2020 zusammen mit mehreren Mittätern einen 32-Jährigen - ein Mitglied der gegnerischen Familie - in der Nähe des Singener Rathausplatzes bewusstlos geschlagen und ihm die Kleidung gestohlen haben. Gegen drei Mitangeklagte wurde das Verfahren eingestellt, sodass am Ende nur Oasama A. auf der Anklagebank saß.
Am dritten und letzten Verhandlungstag sollte nun eigentlich ein Urteil fallen. Doch der Termin musste kurzfristig abgesagt werden, wie Johannes Daun, Direktor des Amtsgerichts, auf WOCHENBLATT-Anfrage erklärte. "Da einer der Schöffenrichter nicht nur für ganz kurze Dauer erkrankt ist, hat die Hauptverhandlung ausgesetzt werden müssen. Sie wird voraussichtlich im Sommer 2023 aufs Neue beginnen."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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