Extinction Rebellion erhielt Platzverweis bei Aktion am Freitag
Protest gegen Naturzerstörung am Sternenplatz

Bäume Sternenplatz | Foto: Mit Plakaten demonstrierten Mitglieder von Extinction Rebellion gegen Baumfällungen am Sternenplatz. swb-Bild: Mundhaas
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  • Foto: Mit Plakaten demonstrierten Mitglieder von Extinction Rebellion gegen Baumfällungen am Sternenplatz. swb-Bild: Mundhaas
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Konstanz. Zwei AktivistInnen von Extinction Rebellion haben am Freitagmorgen die Fällung von Bäumen im Wäldchen neben der Musikschule Konstanz am Sternenplatz stundenweise blockiert. Die hinzugerufene Polizei hat auf Drängen der Stadt Konstanz Platzverweise gegen die BaumschützerInnen ausgesprochen und diese unter Zwang durchgesetzt, berichtet die Organisation. Die Baumfällungen wurden dann gegen Mittag durchgeführt.

Mit der Aktion wollten die AktivistInnen die weitere Zerstörung innerstädtischer Naturräume aufhalten und auf den ökologischen Wert dieses Ortes mitten in der Stadt hinweisen. Neben drei kranken Eschen, die gefällt werden mussten, wurden zwei Birken wegen dem geplanten Bau einer Rekonstruktion der früheren Klosterkirche Petershausen gefällt. Weitere Baumfällungen seien geplant. In den letzten Jahren sei dort bereits das Unterholz, das Lebensraum für zahlreiche Vögel, Kleintiere und Insekten ist, entfernt.

Den AktivistInnen geht es dabei nicht um einzelne Bäume, sondern um die Funktion des Ortes als Lebensraum für Artenvielfalt. Sie kritisieren die Entwicklung, dass auch die letzten grünen Naturräume in der Stadt zerstört werden, weil sie einer "ordentlich" geplanten Platzfläche im Weg stehen. "Dabei hat vieles was als "unordentlich" erscheint in der Natur durchaus seine Ordnung und Funktion. Bisher konnte sich hier Stadtnatur über Jahrzehnte weitestgehend frei entwickeln. Der geplante Klosterplatz ist deshalb in seiner derzeitigen Planung ein Verlust von Artenvielfalt. Und dies zu einer Zeit, in der das 6. Massensterben der Erdgeschichte mit beunruhigender Geschwindigkeit stattfindet. Um die Klimakrise und das massive Artensterben zu stoppen brauchen wir mehr Natur nicht weniger! Wir brauchen lebendige, artenreiche Naturflächen, gerade auch in der Stadt", so das Statement von Extinction Rebellion.

Die Projektbeteiligten der geplanten Kloster-Rekonstruktion seien gefragt, um gemeinsam mit ExpertInnen eine Lösung zu finden, die das Areal als wertvollen Natur- und Rückzugsraum für Tiere in der Stadt stärke, statt Schritt für Schritt Bäume und das ökologisch wichtige Unterholz zu entfernen. Nicht jede verwilderte Fläche sei ein "Unraum" den es architektonisch zu ordnen gelte. Wilde Natur in der Stadt werde von immer mehr Städten als Freiraumqualität erkannt und so entstünden wilde Naturinseln und machten natürliche Entwicklungsprozesse sichtbar und erlebbar.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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