Wiechser Schlosshexen mussten Abschied von ihrem Bunte-Abend-Moderator nehmen
„Ottmar, tu es nicht!“

Schlosshexen Narrenspiegel | Foto: Ottmar Klotz untersuchte die Breitbandverbindungen von Wiechs und Schoren beim Narrenspiegel. swb-Bild: pr
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Steißlingen-Wiechs. Der Bunte Abend der Wiechser Schlosshexen wurde nach dem Hexentanz mit Jung-Hexenmeister Yannick Leibbach mit einem Abschied eröffnet. Präsidentin Johanna Leibbach gab nach der Begrüßung das Mikrofon an den langjährigen Ansager Ottmar Klotz ab und betonte gleichzeitig, dass dies sein letzter Auftritt in dieser Rolle sei und der Abend deshalb umso mehr vom Publikum genossen werden solle.

Ottmar Klotz gab direkt zu erkennen, dass es Zeit wäre für ihn in den Ruhestand zu gehen, da die Vergesslichkeit bereits zuschlägt und er deshalb zunächst einen Nachtrag vom letzten Jahr machen müsse: Dort hatte er vergessen das Küchenteam für seine Koch- und Versorgungskünste zu loben, ohne die so ein Abend nicht funktionieren kann, weshalb er dem Team nun einen Orden in Form eines Stahl-Bolzen überreichen wolle, den „Küchen-Bolzen“, den die Geehrten fortan immer tragen müssten.

Als Angestellter der sogenannten „BBK-FWS“ , die Prüfstelle zur Versorgung mit „Breitbandkabel für Wiechs und Schoren“, führte er nun durch das Programm und ließ dabei den ein oder anderen Seitenhieb an die örtliche Kommunalpolitik nicht aus. Den Blick zurück wagten Christa und Wolfgang Schärli, die ihre langjährigen Erfahrungen im Narrenrat und im Verein nutzten um einen Abgleich über das Wirken und Sein im Verein zwischen früher und heute zu starten.

Diese Sicht der Dinge schien auch dem nächsten, schon in die Jahre gekommenen Ehepaar zu gefallen, die sich gerne an ihr Liebesleben vor 40 Jahren erinnerten und resigniert feststellen mussten, dass mit 65 Jahren nicht mehr alles so läuft, wie mit 25.

Die Mädels-Tanzgruppe sorgte danach wieder für Schwung und konnte selbst den letzten im Saal mit ihrer fetzigen Musik aus allen Jahrzehnten mitreißen. Ruhiger wurde es für die Gesangs-Einlage des Wiechser Frauenchörles, die über die Nebenwirkungen des übermäßigen Schnaps-Konsums sangen. Der Narrensamen präsentierte eine märchenhafte Performance und erweckte dabei aus Fröschen Traumprinzen zum Leben.

Die Bühne wurde kurzerhand zum Festival-Gelände mit Zelt und Dixi-Klo umfunktioniert, als sich in den Camping-Stühlen sitzend, die Bänkle-Wieber von den Missgeschicken und Peinlichkeiten erzählten, die das ganze Jahr im Dorf passiert waren. Sie ließen dabei auch Bürgermeister Mors nicht außen vor, der es geschafft hatte sich in Wiechs zu verfahren. Es wurde ihm deshalb feierlich eine Karte von Wiechs überreicht, um etwaige Vorkommnisse zukünftig zu vermeiden.

Nicht nur die Lachmuskeln der Zuschauer wurden aktiviert, die Mitmach-Schlager des Musikvereins Steißlingen setzten alle in Bewegung. Und als zuletzt 19 junge, sportliche Männer die Bühne füllten, tobten nicht nur die Frauen, sondern der ganze Saal.

Zum feierlichen Finale des Abends wurde es schließlich nochmal emotional, als allen voran Präsidentin Johanna Leibbach betonte, dass mit dem letzten Auftritt von Ottmar Klotz als Ansager eine 21 Jahre lange Ära zu Ende geht – zu den Tönen von „Tränen lügen nicht“ huldigte schließlich der ganze Saal „Ottmar, tu es nicht!“.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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