Zornige Resolution aus Überlingen am Ried
Ortschaftsrat: Sparkasse bricht Gesetz
Singen-Überlingen (of). Die Ankündigung der Schließung von sechs Sparkassen-Geschäftsstellen der Sparkasse Singen-Radolfzell auf dem Land hat unterschiedlich starke Reaktionen hervorgerufen. Am stärksten ist wohl die aus Überlingen am Ried, wo der Ortschaftsrat schon seit Ende Juni bescheid wusste und in seiner letzten Sitzung eine scharfe Resolution verfasst hatte. Danach wird der Sparkassen-Vorstand auf §6 des Sparkassengesetzes hingewiesen, wonach der Unternehmenszweck einer Sparkasse die ausreichende Versorgung „aller Bevölkerungskreise .. auch in der Fläche“ sicherzustellen sei. Nach der Schließung der Geschäftsstelle in Überlingen am Ried sei dieses Grundpaket nicht mehr gewährleistet, befinden die Ortschaftsräte, die im übrigen der Meinung sind, dass die Sparkasse eben kein privatnwirtschaftliches Unternehmen sei, wo Gewinnerwirtschaftung und hohe Renditen im Vordergrund stehen sollten.
„Wenn schon die Geschäftsstelle schließen muss, sollten wenigstens Geldautomaten und Selbstbedienungsterminals vor Ort verbleiben, fordern die Ortschaftsräte, die das mit der Frequenz dieser Geräte zum Fototermin am Montagabend belegen. Denn da kam alle paar Minuten jemand, um Geld zu holen oder Überweisungen zu tätigen. „Gerade unser Nahversorger vor Ort ist in seiner Existenz auf solche Strukturen angewiesen“, so Bernhard Schütz. „Wenn die Leute schon zum Geld holen woanders hinfahren müssen, werden sie auch woanders einkaufen gehen“, prognostiziert Ortschafts- und Gemeinderat Jürgen Schröder.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare