Singener Angendapreise an "Weltklasse" und "Velofit"
OB Häuser bricht Lanze für Windenergie
Singens (of). Am Freitagabend konnten in der Singener Hardschule erneut die Agendapreise vergeben werden. OB Bernd Häuser ging in seiner Begrüßungsrede in der Erinnerung an die Konferenz von Rio 1992, die den Anfang der lokalen Agenda darstellt, auf das Thema Energiewende als einen Aspekt nachhaltigen Denkens ein. Er sei froh, dass es gelungen sei, wenigstens drei Windräder bei Tengen-Wiechs mit dem Konsortium Hegauwind zu erstellen. Man dürfe nicht vergessen, dass derzeit noch über 50 Prozent des Stroms aus Stein- und Kohlekraftwerken komme. Der Windkraft komme beim Anteil regenerative Energien die stärkste Rolle zu, unterstrich er.
Häusler lobte die aktuellen Beschlüsse der Klimakonferenz in Marakesch, auch wenn derzeit die eher ärmeren Länder die Klimaschutzabkommen unterschrieben hätten. Es werde bald die Zeit kommen, dass Kriege auch um Wasser geführt werde, wenn sich hier keine Wende entwickle. Auch die Integration der Flüchtlinge sieht Häusler im Sinne der Lokalen Agenda
Seit 13 Jahren werde der Agendapreis inzwischen verliehen. 75 Bewerber habe es in dieser Zeit gegeben und 15 erste Preisträger (davon 9 Schulen ergänzte Reinhard Zedler von der Agendagruppe). In diesem Jahr hatte es fünf Bewerbungen gegeben – und es sollte zwei erste Preise geben:
Beworben hatte sich der Kroatische Fußballverein Singen, der Flüchtlinge in seine Teams integrierte. Beworben hatte sich Herr Walter, der Vorschläge gemacht hatte, zum Beispiel für einen Fahrradgereckten Umbau des Praxedisplatz im Vorgriff auf das ECE, oder zur Umgestaltung der Theodor-Hanloser-Straße zur Fahrradstraße von Ost nach West in Singen. Beworben hatte sich auch das Projekt „Velofit“ der Lilje in Singens Süden mit mobiler Fahrradwerkstatt in Kooperation mit der Hebelschule, um das Radeln in Singens Süden attraktiver zu machen. Beworben hatte sich schon mehrfach die Tinnitus-Gruppe Hegau unter der Leitung von Ella von Briel, die im kommenden Jahr ihr zweite großes Symposium zu diesem Thema in Singen veranstalten wollen. Beworben hatte sich auch das Friedrich-Wöhler-Gymnasium mit seiner „Weltklasse“, in der die Schüler ohne deutsche Muttersprache eine besondere Betreuung bekommen, und aus der sogar schon die ersten Abiturienten hervorgegangen sind.
Shima Shafiei trat als Laudatorin für den ersten Preisträger auf: sie erinnerte sich, als sie selbst mit 11 Jahren hierher kam. Und es gab viele „Engel“ haben sie begleiteten so dass sie inzwischen schon an ihrer Bachelor-Arbeit sitzt. Integration müssten beide Seiten wollen, und sie beginne mit der Sprache. Und schnell war sie damit bei der Weltklasse, die der erste Preisträger für 2016 ist.
Ralph Stephan von der Agendagruppe startete seine Laudatio mit einem düsteren Bild: im Keller der Hebelschule gebe es ein „atombombensicheres“ Hilfslazarett aus der Zeit des kalten Kriegs aus dem Jahr 1963. Doch dort sei es gelungen „Schwerter zu Pflugscharen“ zu machen, eben durch die Gruppe „Velofit“, die ihre Werkstatt genau in der Fahrzeughalle errichtet hat. Es sei ein Trugschluss, dass Fahrradfahren sich jeder leisten könne, vor allem nicht mehr heute und wenn man frisch hier angekommen sei. Dass Räder in ihrem zweiten Leben einen sehr großen Nutzen entfalten können und zudem auch die Fertigkeit vermittelt werde, diese auch reparieren zu können, werde durch diese Gruppe vermittelt.
Jens Heinert von der Sparkasse Hegau-Bodensee, die als Sponsor des Agendapreises auftritt, überreichte mit OB Häusler die Urkunden und Preisgelder für den Preis. Der „Oskar“ für die beiden Preisträger wurde in diesem Jahr durch die Schillerschule gefertigt. Begleitet wurde der Festakt musikalisch durch eine Schülergruppe.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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