Forderung gegen Klappenauspuffanlagen, die für Verkehrslärm sorgen
OB-Brief wegen Autolärm an Städtetag
Singen. Rund 4000 Herzinfarkte gehen in Deutschland auf das Konto von übermäßigem Lärm, schätzen Experten. Laut dem Bundesumweltamt steht dabei der Straßenverkehr ganz oben auf der Liste als größte Lärmquelle. Und da kommen nun auch noch Fahrzeuge mit einem Klappenauspuffsystem dazu, die einen solchen Lärm verursachen, dass er jedem Düsenjet locker Konkurrenz machen kann. Stellt sich also die Frage, warum solche Autos oder Motorräder überhaupt eine Zulassung für den Straßenverkehr bekommen?
Dieser Frage geht auch Oberbürgermeister Bernd Häusler nach. In den letzten Monaten hat nämlich die Zahl der Autos, die mit einer Klappenauspuffanlage ausgestattet sind und die zu jeder Uhrzeit mit einem Höllenkrach durch Singens Innenstadt brettern, stark zugenommen.
Für viele Fans von PS-starken Boliden ist der Auspuffsound offenbar ein besonderer Kick. Die Klappenauspuffanlagen können so programmiert werden, dass sie Fehlzündungen erzeugen. Diese wiederum sorgen für Dezibelwerte jenseits der 100, also so viel, wie ein startender Jet laut ist.
In einem Schreiben an Gudrun Heute-Bluhm, dem Geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Deutschen Städtetages Baden-Württemberg, und an den Bundestagsabgeordneten Andreas Jung setzt er sich dafür ein, dass endlich angemessene Grenzwerte für Motorenlärm eingeführt werden. Bislang fehlt eine solche Regelung und somit haben auch die Polizei und die Stadtverwaltungen im Land wenig Handlungsmöglichkeiten, um diesem unnötigen Treiben ein Ende zu setzen. „Nicht nur aus meiner städtischen Sicht ist staatliches Handeln in diesem Fall dringend geboten“, schreibt Häusler an Heute-Bluhm.
Man solle nun auf der politischen Ebene alles dafür tun, dass es angemessene Lärmgrenzwerte zum Wohle der Gesundheit der Menschen gebe. Dabei stehe die Minderung der Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr ganz besonders im Fokus, findet Singens Stadtoberhaupt.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
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