Hospizverein übergibt Ambulante Hospizdienste an das Hospiz- & Palliativzentrum Horizont
„Nun ist zusammen, was zusammengehört“

Hospiz Übergabe | Foto: Im Bild Irmgard Schellhammer (1. Vorsitzende Hospizverein), Wolfgang Heintschel (Geschäftsführer Horizont gGmbH); Mitte v. li. n. r.: Dr. Martin Werner (2. Vorsitzender Hospizverein), Iris Eggensberger (Leiterin Hospiz, SAPV und Ambulanter Hospizdienst),
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  • Foto: Im Bild Irmgard Schellhammer (1. Vorsitzende Hospizverein), Wolfgang Heintschel (Geschäftsführer Horizont gGmbH); Mitte v. li. n. r.: Dr. Martin Werner (2. Vorsitzender Hospizverein), Iris Eggensberger (Leiterin Hospiz, SAPV und Ambulanter Hospizdienst),
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Singen. Bewegende Momente am Mittwoch in der ehrwürdigen Wetzstein-Villa: Irmgard Schellhammer, Gründungsmitglied und Vorsitzende, seit nun 28 Jahren im Vorstand des Hospizvereins Singen und Hegau, und Dr. Martin Werner, der zweite Vorsitzende mit zehnjähriger Vorstandserfahrung, bekommen von Wolfgang Heintschel, Geschäftsführer der Horizont gGmbH, stellvertretend einen Blumenstrauß überreicht. Anlass ist die wohlüberlegte und von der Mitgliederversammlung bereits am 2. September 2021 zum 1. Januar beschlossene Übergabe des seit 1994 praktizierten Ambulanten Hospizdienstes und der Trauerbegleitung in neue Trägerschaft bei der Horizont gGmbH.

„Eine wunderbare Sache", so Heintschel. Das „Horizont" übernimmt auch die bisherigen Mitarbeiterinnen Petra Schnellbach, Susanne Zierenberg-Grimm und Sonja Brüstle-Müller, die den Ambulanten Hospizdienst weiterhin koordinieren, unterstützt von der Leiterin Hospiz, SAPV und Ambulanter Hospizdienst, Iris Eggensberger.

Initiiert wurde der ambulante Hospizdienst, so Schellhammer, einst vom legendären Pfarrer Gebhard Reichert im Zusammenwirken mit dem damaligen Chef der Onkologie im Singener Klinikum, Professor Gerhard Krieger, wie auch dem Aacher Altbürgermeister Pirmin Späth, die eine beeindruckende Tradition des Einsatzes für schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen in Singen und der Hegauregion begründeten. Schellhammer und Werner, die auf der nächsten Mitgliederversammlung im Mai nicht wieder für den Vorstand kandidieren, haben den nunmehrigen Zusammenschluss an einem Standort „reiflich durchdacht“.

Mit dieser Übergabe sind nun alle wichtigen Bereiche vom ambulanten Hospizdienst (Raum Singen und Hegau), der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) und dem stationären Hospiz mit neun Plätzen sowie der Trauerbegleitung beim gleichen Träger gebündelt, der auch weitere Angebote wie das Café Horizont, den Treffpunkt Horizont und den interkulturellen Trauerort in der Hegaustraße vorhält.

Heintschel bekundet dem Hospizverein hohen Respekt und Dankbarkeit für „viel Herzblut und Ideen über ein Vierteljahrhundert“, bezeugt ihm „große Resonanz weit über Singen hinaus“, bedankt sich für das Vertrauen, die wichtige Arbeit des Vereins „im alten Geist“ weiterzuführen und freut sich, dass der Hospizverein als starker und verlässlicher Partner weiterhin als Förderverein an der Seite der Horizont gGmbH und darüber hinaus unterstützend tätig sein will.

So plant der Förderverein laut Schellhammer die Finanzierung eines Stellenanteils, „damit weiterhin Trauerbegleiter qualifiziert und Trauerbegleitung in verschiedenen Formen angeboten werden können“. Schellhammer und Werner unterstrichen nochmals die „intensiven Berührungspunkte“ in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Hospizdienst beim „direkten Dienst am Menschen“ und wollen mithelfen, dass im Hospiz auch „besondere Therapieangebote wie musik-, kunst- und tiergestützte Therapie möglich werden.“

Nach Iris Eggensberger „kommt nun zusammen, was zusammengehört“. Trauer, so Eggensberger, ist ein großes Thema in Zeiten der Pandemie, „Begleitung wird gebraucht, ob zuhause oder stationär“. Horizont-Geschäftsführer Christian Grams unterstreicht die Bedeutung diesbezüglich vieler positiver Netzwerke für die Region und den Landkreis und betont das nachhaltige Interesse und Engagement beider Kirchen.

Ein besonderes Lob von allen Seiten erfahren auch die ehrenamtlichen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen in der Hospiz- und Trauerarbeit. Der Hospizverein mit über 800 Mitgliedern zählt in seinen Reihen immerhin 34 aktive und qualifizierte Ehrenamtliche, die im Bedarfsfall zur Verfügung stehen. Gerade in Corona-Zeiten erlebe man „ganz schwere Abschiede und viele Nachfragen nach Trauerbegleitung“, so Schellhammer.

„Dem Leben mehr Tage geben, den Tagen mehr Leben geben“ bleibe das Motto der ambulanten Hospizdienste, so Koordinatorin Susanne Zierenberg-Grimm. Ihre Erfahrung: Die meisten Menschen möchten zuhause sterben. Angehörige können aber an ihre Grenzen kommen, gerade bei Pflegefällen rund um die Uhr. Hier könne fremde Hilfe Gespräche ermöglichen und Menschen am Lebensabend unterstützen.

Der „Ambulante Hospizdienst Horizont“ in der Hegaustraße 31 ist erreichbar unter der neuen Telefonnummer 07731/96970-780 | E-Mail: koordination(at)hospizdienst-horizont.info

- Bernhard Grunewald

Autor:

Redaktion aus Singen

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