Gemeinschaftsprojekt am "Ort der Umweltbildung"
Noch mehr Biodiversität durch die "Blühwiese für Insekten"

Feierten gemeinsam die Einweihung des Projekts Blühwiese (von links): Michael Schneider, Heike Beermann-Landry (beide Abteilung Grün und Gewässer Stadt Singen), Alexander Endlich (Sparkasse Hegau-Bodensee), Helmut Mayer, Christa Wohriska (beide Bienenzuchtverein Hohentwiel) und OB Bernd Häusler. | Foto: Philipp Findling
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  • Feierten gemeinsam die Einweihung des Projekts Blühwiese (von links): Michael Schneider, Heike Beermann-Landry (beide Abteilung Grün und Gewässer Stadt Singen), Alexander Endlich (Sparkasse Hegau-Bodensee), Helmut Mayer, Christa Wohriska (beide Bienenzuchtverein Hohentwiel) und OB Bernd Häusler.
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Singen. Biodiversität ist nicht nur für die betroffenen Tiere wichtig, sondern auch für uns Menschen. Dies zeigt nun das Gemeinschaftsprojekt Blühwiese, welches am ehemaligen „Ort der Umweltbildung“ der Landesgartenschau vorgestellt wurde.

„Wir müssen die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass Wiesen in der Stadt für Bienen, Blumen und andere Insekten gesät werden müssen“, erläuterte OB Bernd Häusler. Dies sei, so Häusler, sehr bedeutend für unsere Biodiversität.

Die Wiese, welche von der Abteilung Grün und Gewässer des Fachbereichs Bauen der Stadt Singen zur Verfügung gestellt und auf Initiative des Bienenzuchtvereins Hohentwiel (BZV) gesät wurde, bietet laut Helmut Mayer vom BZV den Tieren auf den rund 800 Quadratmetern die ideale Möglichkeit, sich fortzupflanzen: „Die rund 100.000 Wild- und Honigbienen brauchen diesen Lebensraum, so gäbe es ohne die Pflanzen keine Möglichkeit der Reproduktion für Wildbienen.“ Vor allem der nachhaltige Aspekt war dem Vorsitzenden der Sparkasse Hegau-Bodensee, Alexander Endlich, am prägendsten: „Da wir selbst einen Bienenstock auf dem Gelände der Sparkasse haben und Nachhaltigkeit enorm wichtig für zukünftige Generationen ist, haben wir uns der Sache sofort angenommen.“ Anhand eines von der Kassiererin des BZV, Christa Wohriska, gestalteten Schildes sollen die Menschen über den Nutzen dieses Projekts aufgeklärt werden.

"Ein Anwalt für Insekten"

Doch nicht nur die Sorgfalt um die Bienen ist Mayer von Bedeutung, sondern auch ein wachendes Auge für andere Lebewesen auf der Wiese: „Imkerei ist mehr als Honig ernten, so ist für uns auch die Fürsorge anderer Insekten sehr wichtig.“ Man sei sozusagen "ein Anwalt für Insekten". Mit diesem Projekt möchte man pünktlich zum 100-jährigen Vereinsjubiläum mehr Präsenz in der Stadt zeigen: „Es ist für uns eine Herzensaufgabe nicht nur hier, sondern in der ganzen Region so viele Blühwiesen wie möglich zu verteilen.“

Gedanken der Umweltbildung weitertragen

Die Idee, die Blühwiese am ehemaligen „Ort der Umweltbildung der Landesgartenschau anzusiedeln, kommt für Heike Beermann-Landry von der Abteilung Grün und Gewässer der Stadt Singen nicht von ungefähr: „An diesem Ort, an dem früher viele Schulen oder auch Archäologen aktiv waren, ist es uns wichtig, den Gedanken der Umweltbildung hierdurch weiterzutragen.“ Die Wiesen werden mit autochtonen Wiesenmischungen besät, sprich mit regionalem Saatgut, welches insgesamt 40 Arten enthält und von der Sparkasse Hegau-Bodensee finanziert wurde. Die Hauptblüte beginne im Sommer, jedoch könne man bereits jetzt ein paar Blüten wie den Bocksbart bewundern. Aufgrund der Tatsache, dass bereits in nahegelegenen Wiesen Bienen beheimatet seien, ist eine schnelle Besiedlung dieses Grüns zu erwarten.

Nisthabitate auf Erdhügel geplant

Bezüglich der Biotope merkte Beermann-Landry an, dass man aufgrund des zu fetten Wachsens der Wiesen in der Stadt allgemein zwei, bestenfalls jedoch nur einen Schnitt im Jahr vornehmen möchte. Die Stängel jedoch hat man aufgrund der Nutzung einiger Insekten als Lebensraum noch nicht in Betracht gezogen: „Hierbei gilt es, sie stehen zu lassen, um diese Tiere nicht zu gefährden.“ Auf dem Erdhügel der Wiese sollen laut Mayer in Zukunft Nisthabitate für die Bienen angelegt werden, um den Nistgewohnheiten der 70 Prozent, die im Boden nisten, gerecht zu werden. „Dies wollen wir sehr gerne mit städtischen Schulen durchführen, um die jungen Menschen für dieses Thema zu begeistern.“

Feierten gemeinsam die Einweihung des Projekts Blühwiese (von links): Michael Schneider, Heike Beermann-Landry (beide Abteilung Grün und Gewässer Stadt Singen), Alexander Endlich (Sparkasse Hegau-Bodensee), Helmut Mayer, Christa Wohriska (beide Bienenzuchtverein Hohentwiel) und OB Bernd Häusler. | Foto: Philipp Findling
Das von Christa Wohriska gestaltete Schild zeigt den Menschen den Nutzen der Blühwiese für Insekten. | Foto: Philipp Findling
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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