"pro familia" zum ""Safe Abortion Day"
"Niemals selten, manchmal immer" als Ausrufzeichen

Im Bild das Team und der Vorstand der profamilia Singen im Foyer der Gems. Im Hintergrund das Filmplakat „NIEMALS SELTEN MANCHMAL IMMER“: Von links: Mathias Graf, Regina Schuhmacher, Isabelle Obert, Maria Moska, Nadine Schäfer, Maleen Mack, Friederike Harter.
 | Foto: Kirsten Schaefer
  • Im Bild das Team und der Vorstand der profamilia Singen im Foyer der Gems. Im Hintergrund das Filmplakat „NIEMALS SELTEN MANCHMAL IMMER“: Von links: Mathias Graf, Regina Schuhmacher, Isabelle Obert, Maria Moska, Nadine Schäfer, Maleen Mack, Friederike Harter.
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Singen. In Kooperation mit pro familia Singen zeigte das Gems-Kino den Film „Niemals selten, manchmal immer“. Der Film handelt von einer jungen Frau, die schwanger wird und von den Hürden, die sie für einen Schwangerschaftsabbruch zu überwinden hat. Der Hintergrund dieser Filmvorführung in der Gems war der "Safe Abortion Day" – der internationale Aktionstag für das Recht auf sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen weltweit.

Nadine Schäfer, Fachberaterin bei pro familia Singen, machte zu Beginn deutlich, dass auch für Frauen aus Singen und Umgebung Hürden zu bewältigen sind, wenn sie einen Schwangerschaftsabbruch machen wollen: „Frauen erleben Stigmatisierung und halten Schwangerschaftsabbrüche geheim. Mit diesem Film möchten wir ein Zeichen setzten für Selbstbestimmung und das Recht über den eigenen Körper frei zu entscheiden“.

Die ELSA-Studie, die im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erstellt wurde, zeigt ganz aktuell, dass sich auch in Deutschland das medizinische Angebot für Schwangerschaftsabbrüche verschlechtert hat: In vielen Regionen gibt es keine Praxen oder Kliniken mehr, die Abbrüche vornehmen. In Baden-Württemberg gilt das für 11 Landkreise. Frauen aus Singen und Umgebung können zwar noch einen medikamentösen Abbruch im Landkreis machen, für einen chirurgischen müssen sie jedoch über die Landkreisgrenzen fahren.

Die WHO schätzt, dass in Ländern, in denen der Schwangerschaftsabbruch verboten ist, jährlich circa fünf Millionen Frauen aufgrund von illegalen Abbrüchen bleibende gesundheitliche Schäden davontragen oder sterben. Maleen Mack ist Beraterin und Sexualpädagogin bei pro familia. Sie führt viele präventive Veranstaltungen in Schulen durch und weiß: „Die Fachwelt ist sich mit der WHO darin einig, dass der beste Weg, ungeplante Schwangerschaften zu vermeiden, in Sexueller Bildung besteht. Dennoch erfahren wir mitunter auch Vorbehalte von Eltern gegen Veranstaltungen der Sexuellen Bildung in der Schule. Tatsache ist jedoch, dass Kinder und Jugendliche, mit denen niemand über Sexualität spricht, sich ihre Informationen woanders besorgen, z.B. im Internet. Die Informationen, die sie dort erhalten, sind häufig jedoch sehr dubios.“ Die extreme Rechte möchte auch in Deutschland Sexuelle Bildung und legalen Schwangerschaftsabbruch verhindern. Der Safe-Abortion-Day erscheint uns daher aktuell wichtiger denn je. Mathias Graf, Geschäftsführer bei pro familia Singen, ergänzt: „Als ich vor über 25 Jahren bei pro familia angefangen habe, hatten wir im Jahr 10 Schulveranstaltungen. Damals gab es in Deutschland ca 130.000 Schwangerschaftsabbrüche. Heute haben wir etwa 150 Veranstaltungen und es gibt nur noch ca 100.000 Abbrüche. Diese Zahl verbuchen nicht nur wir selbst als Erfolg der sexuellen Bildung.“
Tatsächlich werden gerade junge Frauen eher selten ungeplant schwanger. Julia Cerisuelo Iserte, ebenfalls Fachberaterin bei pro familia, führt das auch auf die gute Aufklärungsarbeit zurück: „Nicht mal 3% von allen Frauen, die einen Abbruch machen, sind unter 18 Jahre alt. Fast alle sind zwischen 20 und 40 Jahren alt, die meisten haben auch schon Kinder und sind in einer festen Partnerschaft. Unsere Beratungen zeigen klar: es sind verantwortungsvolle Frauen, die mitten im Leben stehen und sich die Entscheidung nicht leicht machen.“
pro familia Singen unterstützt daher die im April dieses Jahres veröffentlichten Empfehlung der Expertenkommission der Bundesregierung zur reproduktiven Selbstbestimmung: Um Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden, sollten Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen gestärkt werden. Außerdem sollte Schwangerschaftsabbruch erlaubt, rechtmäßig und kassenfinanziert sein.

Quelle: Pro Familia Singen,  Mathias GrafMathias Gra

Autor:

Presseinfo aus Singen

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