500 Euro mehr mindestens für alle
NGG fordert ein "süßes Lohnplus" - aber nicht vom Osterhasen

Der Schoko-Hunger auf den Osterhasen ist inzwischen größer als der auf die Weihnachtsmänner. Weniger symbolisch geht die Gewerkschaft mit der Forderung nach dem "süßen Zuschlag" in die nach Ostern startenden Tarifverhandlungen. | Foto: NGG Südbaden/Singen
  • Der Schoko-Hunger auf den Osterhasen ist inzwischen größer als der auf die Weihnachtsmänner. Weniger symbolisch geht die Gewerkschaft mit der Forderung nach dem "süßen Zuschlag" in die nach Ostern startenden Tarifverhandlungen.
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Kreis Konstanz. Der Schoko-Hunger ist enorm – gerade zu Ostern: 3.716 Tonnen Schokolade haben die Menschen im Landkreis Konstanz zuletzt im Jahr gegessen – rein statistisch. Denn der „Schoko-Hunger“ lässt sich wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr – von jung bis alt, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten die für ihre Mitglieder ein "nachsüßen" in die Diskussion bringt."

„Jeder Bewohner im Landkreis genießt rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. Natürlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder Weihnachtsmänner aus Schokolade mit dabei. Übrigens ist der Schoko-Hase beliebter: Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladenfabriken längst überholt“, sagt Claus-Peter Wolf von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG sorgt in der Süßwarenindustrie dafür, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. „Dazu gehört vor allem auch der Lohn. Den müssen die Arbeitgeber jetzt allerdings deutlich nachsüßen“, so Claus-Peter Wolf von der NGG Baden-Württemberg-Süd.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus. „Denn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsüber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert“, sagt NGG-Geschäftsführer Claus-Peter Wolf. Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die NGG. „Und für alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, müssen 400 Euro im Monat dazukommen. Ziel ist ein Lohn-Plus mit ‚sozialem Augenmaß‘. Deshalb ist es auch wichtig, in schmalere Lohntüten mehr reinzupacken“, so Claus-Peter Wolf. Auch Azubis in der Süßwarenindustrie sollen profitieren: Für sie fordert die NGG 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat und zusätzlich noch ein „Ticket-Geld“: eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.

Dabei geht es längst nicht nur um die Beschäftigten in der Schokoladenherstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis über Salzstangen bis zu Chips: „Zu den Produkten der Süßwarenindustrie gehören auch Kekse & Co. Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen Umsätzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen“, sagt Claus-Peter Wolf. Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen „Genuss-Giganten“ am Tariftisch sitzen und bundesweit über die Löhne in der Süßwarenindustrie verhandeln.

Vorher räumt Wolf allerdings noch mit einem Gerücht auf: „Nein, Weihnachtsmänner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden.“

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Presseinfo aus Singen

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