Höherer Bedarfsplan zwingt die Stadt zum Handeln
Neue Kita in der Nordstadt schon 2019?
Singen. Auch wenn die Stadtverwaltung die oberste Annahme bei der Bedarfsplanung für Kindergartenplätze 2016 ins Auge gefasst hatte, musste Bürgermeisterin Ute Seifried im Ausschuss für Familie, Soziales und Ordnung am Donnerstag bekennen: Die neuen Zahlen liegen noch weit darüber. Mehr noch sie zwingen die Stadt Singen zum handeln, da in der Nordstadt dringender Bedarf für drei zusätzliche Gruppen im Altersbereich unter drei Jahren ist.
Um entsprechenden Klagen von Eltern vorzugreifen, treibe die Stadt Planungen für drei Gruppen in Modulbauweise, ähnlich einem Fertighaus, voran, führte Seifried weiter aus. Als Grundstück ist eine Fläche an der Max-Porzig-Straße – Bruderhofstraße im Gespräch, so die Bürgermeisterin auf Nachfrage. Bei einer Finanzierung im Haushalt 2019 wäre eine Umsetzung des Baus relativ kurzfristig möglich, erklärte sie weiter. Grundsätzliche Zustimmung kam vom Großteil der Fraktionen. Die Fraktionssprecherin der SPD, Regina Brütsch, will jedoch den Kita Bruderhof vorantreiben. Zudem gab sie zu bedenken, dass auch sie die Zahlen überrascht hätten und bittet die Verwaltung diese genauestens zu prüfen, bevor man in ein Überangebot investiere.
Dem widersprach Seifried, die etwa auch mit Blick auf die geplante Bebauung am Ziegeleiweiher mit möglichen 100 Wohnungen in fünf Punkthäusern von einer weiter steigenden Angebotsnachfrage ausgeht.
Neben der Modulbauweise sind weitere Maßnahmen der Stadtverwaltung nötig. So soll die veränderte Planung und die veränderten Kosten des Ersatzneubaus der Kita Bruderhof mit insgesamt 4 Gruppen (1 Krippengruppe, 3 Kita-Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten und Ganztagesbetreuung) am Standort Tuttlinger Platz (Feldbergstraße) erarbeitet und die Änderungen in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt Singen aufgenommen werden.
Wie Leonie Braun, Abteilungsleiterin für Kindertagesstätten, im Ausschuss erklärte, seien nahezu alle Plätze zum Stichtag 1. März schon belegt. Sie geht jedoch bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres von weiteren Verschiebungen aus. Es sei ein deutlicher Druck auf freie Plätze bei den Kindergärten spürbar. Zudem gab Braun auf Nachfrage zu, dass für die Stadt neben dem fehlenden Kindergartenplätzen auch die Personalsituation vor Probleme stelle. Nicht alle Erzieherstellen seien besetzt, zudem stellen auch Krankheitsfälle die Kitas immer wieder vor Probleme.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare