Narrenvereinigung ehrt viele närrische Urgesteine in Singen
Närrischer Adelsschlag für Klaus Sauter

Zunftmeister Singen | Foto: Der neue Narrenvogt Klaus Sauter (mitte) mit Narrenpräsident Rainer Hespeler (li) und Kanzelar Bernd Schuckert. swb-Bild: of
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Singen (of). Der Singener Narrenverein „Neuböhringer“, der in diesem Jahr mit dem Jubiläum „111+1“ eine Schnapszahl nachträglich würdigte, war in diesem Jahr Gastgeber für die große Zunftmeistertagung der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee in der von der Poppelezunft bereits närrisch dekorierte Scheffelhalle. Die Zunftmeistertagung ist traditionell zum Auftakt der heißen Fastnachtssaison der Ehrung hochverdienter Narren vorbehalten, die hier in den Stand der Obristen aufgenommen wurden. In der Regel ist dafür der Einsatz über 40 Jahren in Vorstandsämtern nötig und noch viele weitere Verdienste.

Rainer Hespeler als Präsident der Narrenvereinigung und sein Kanzelar Bernd Schuckert aus Gailingen konnten vor den rund 500 Gästen Karl Traber (Mühlingen), Reimund Fortenbach (Worblingen), Michael Platz (Neuböhringer Singen), Jutta Stengele (Ehingen), Karl Schwanz (Zimmerholz), Hein Böhler (Wiechs am Randen), Willi Scheyer (Riedöschingen), Werner Runge und Karl-Heinz Drewinok (Pfaffenmoser Reichenau), Hermann Blum und Herbert Ruther (Markelfingen), Karl Boos (Schienen), Brigitte und Johannes Grundel (Litzelstetten) ob ihres leidenschaftlichen und ausdauernden Einsatzes für die Fastnacht zu Obristen erklären. Die höchste Ehrung des Abends wurde freilich Klaus Sauter von den Gottmadinger Gerstensäcken zuteil, der zum „Narrenvogt“ mit eigener Kappe als Zeichen seines närrischen Adelsstands ernannt wurde. Dies, weil Sauter natürlich ein begnadeter Verseschmid ist, der von Anfang an das Geheimnis der künftigen Ehrengerstensafter mit seiner so eigenen Melodie in der Stimme – und das mit bierernstem Gesicht – lüften konnte, und für die Narren bei vielen weiteren Auftritten, weit über seine närrische Heimat hinaus, ein ganz besonderes Aushängeschild ist. Sauter, der in seinen Reden ganz oft die Szene beschreibt, wenn der Narr einst vor Petrus an der Himmelspforte steht, benutzte das Bild diesmal für seine eigene Person und war sich sicher, dass er einmal Einlass bekomme, wenn er dann nur seine Klappe halte.

Weitere Ehrungen wurden für durch die Vereinigung an an Renate und Ewald Hermann vergeben, wie an Ruth Brecht, die mit dem Dackelorden bedacht wurde.

Narrenpräsident Hespeler zeigte sich in seiner Begrüßung glücklich, dass durch den Einsatz des Bundestagsabgeordneten Andreas Jung die Aufnahme in das Projekt „Museum 4.0“ mit den Narrenmuseum Schloss Langenstein gelungen sei, dass die närrische Brauchtumsvermittlung nun bald in der virtuellen Vermittlung erlaube. 15 Millionen Euro stehen für das Gesamtprojekt auf fünf Jahre zur Verfügung, wie groß das Kuchenstück für Schloss Langenstein, das den Antrag im Gespannt mit dem Narrenschopf Bad Dürrheim stellte, ist, wird derzeit ausgearbeitet. Hespeler zeigte sich auch zufrieden, dass man mit dem Landratsamt Konstanz eine Vereinbarung zur verkehrsrechtlichen Genehmigung von Umzügen erreicht habe, die für die nächsten Jahren für Rechtssicherheit sorge und Genehmigungen für jeweils drei Jahre ermögliche.

Nicht ohne Stolz präsentierte Hespeler auch die „dickste Narrenzeitung“ des Verbands aller Zeiten. Der besondere Dank ging hier an Susi Klopfer und Renate Hermann, die durch den gesundheitlichen Ausfall des bisherigen Redakteurs Peter Filz hier in ganz besonderer Weise gefordert waren, weil viele Nachrichten erst mal die neun Empfänger gar nicht erreichten.

Die großen Stars des Abends in der Scheffelhalle waren nach der offiziellen Block freilich die Neuböhringer mit all ihren Gruppen, die ganz viel Wert auf ihre Tänze legen, aber auch ihren ganz besonderen Alefanz, der die närrischen Rebellen seit ihrer Grundung im Jahr 1905 auszeichnet, hier auf der Bühne mit ihren Traditionsfiguren vorführte. Es ist schließlich der einzige Narrenverein, der auch über eine „Scheese“ auf der Bühne verfügt, und beim es eine „Schwarze Katze“ als Auszeichnung gibt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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