Familienunternehmen Heikorn

Mode mit Spaß und Charakter

Wer in Singen die August-Ruf-Straße entlang schlendert, wird mittendrin auf ein Modehaus stoßen, das die Stadt am Hohentwiel seit über 60 Jahren prägt. Willkommen bei Heikorn! Weil Heikorn eigentümergeführt ist, erwartet uns hier nicht nur ein gutes Sortiment, sondern ganz besonders auch das, was ein Familienunternehmen ausmacht: einen eigenen Charakter. Seit Heinz und Helga Kornmayer 1962 Heikorn gegründet hatten, war dieser Charakter spürbar und hat Singens Stadtentwicklung geprägt. Und so wird es bleiben, denn Bettina Kornmayer, Tochter des Gründerpaares, und ihr Mann Thomas sprühen vor Begeisterung, wenn es darum geht, Singens Zukunft mitzugestalten. Ich mache mich also auf die Suche: Gibt es einen Heikorn- Faden, der sich durch die Generationen und das ganze Unternehmen zieht?

FAMILIE ERLEBEN

Familie wird bei Heikorn groß geschrieben – und das in vielen Facetten. Das 50-köpfige Mitarbeiter- Team ist wie eine große Familie: Jung und Alt, wenig Hierarchie, man achtet und ergänzt einander und lacht viel. Gute Laune gehört zum Heikorn-Erlebnis einfach dazu.

Wie kürzlich mit meiner Familie: Mein Mann wollte seine zerschlissene durch eine neue Lieblingsjeans ersetzen. Möglichst unkompliziert. Für unsere Tochter sollte es ein Kleid zum Abi-Ball sein, der 11-Jährige spekulierte auf „was Cooles“. Er findet es sowieso super, dass „seine Sachen“ bei Heikorn nicht in der Kinderabteilung, sondern bei den richtigen Männern hängen.

Tatsächlich kommen der große und der kleine Mann mit lässigen Partner-Cappies dazu, als meine Tochter kurz vor einer Entscheidungskrise steht. Die beiden Männer ziehen lieber weiter zum Schnick-Schnack.

Schnick-Schnack ist keine Sortimentserweiterung, sondern eine Spielwiese für Heikorn und seine Kunden. Ohne Businesskonzept mit umso mehr Spaß. Vintage- Plattenspieler waren 2020 ein Knüller, die Gummibärentheke mit außergewöhnlichen Sorten wird von vielen Kunden gezielt angesteuert. Der neueste Hit sind Senf- und Soßen-Spezialitäten der Manufaktur Kornmayer – die Namensgleichheit ist willkommener Zufall.

Inwiefern Heikorn eine echte Atmosphäre für ein zu Hause schafft, erkennt man an der „fünf- Zimmer-Wohnung“, die sich durch alle drei Stockwerke zieht und das Gefühl verleiht, „zu den Heikorns eingeladen“ zu sein. Schön, Kleidung mal in einer Schlaf-, dann wieder in einer Wohnzimmer- Kulisse zu finden!

Als meine Familie wieder auf die Straße tritt, kaut unser Jüngster an einem Gummibärchen und nuschelt gut gelaunt unter seinem Cappi: „Bin gespannt, was die nächstes Mal haben.“ Wir auch.

SATTE FARBEN VOR SCHWARZ: TYPISCH HEIKORN

Neben den klassischen Marken finden sich insbesondere zwei Bereiche, für die Heikorn weit über die Region hinaus bekannt ist: Das Schwarze und das Bunte. Schon das Gründerpaar war für seinen ausgesuchten Stil in schwarz bekannt und hatte das stylische Sortiment in schwarz aufgebaut. Seit 2008 sorgt Tochter Bettina für dieses außergewöhnliche Heikorn-Highlight. Thomas Kornmayer brachte Muster in satten Farben mit außergewöhnlichem Design dazu. Wie wäre es mit einer grünen Herrenhose zu einem Hemd, auf dem sich Kanarienvögel von Ast zu Ast schwingen? Die Skepsis wich schnell der Begeisterung. Kunden kommen längst gezielt für dieses ausgefallene Herren-Sortiment.

DER HEIKORNFADEN: FAMILIENUNTERNEHMEN AT ITS BEST

In der Mitte ausgewogen und bodenständig, an den Enden fancy-farbig und stylisch-schwarz; Thomas‘ mitreißender Ideenreichtum verbunden mit Bettinas klarer Art in der Umsetzung: das ist der Heikorn-Faden! Wie der immer genau richtig gespannt ist, dafür haben die Kornmayers eine einfache Erklärung: Es macht ihnen Spaß, mit Kunden im Gespräch zu sein, Inspiration zu geben, Neues zu entwickeln und einfach mal auszuprobieren.
Und wie geht’s weiter? Die beiden sind sich einig: „Solange es Handel gibt, gibt‘s Heikorn.“

Autorin: Dr. Anette Fintz, WOCHENBLATT

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