Poppele gehen mit Demut und Zuversicht in die neue Fastnachtssaison
»Mit tätet welle!"

Glunk Martini | Foto: Zunftmeister Stephan Glunk, schon mit der roten Mütze vor den auferstandenen Figuren der Poppelzunft, mit Ausnahme des »Eierwieb« in der Gems. swb-Bild: of
  • Glunk Martini
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Singen. Angesichts der aktuell doch wieder angespannten Lage in der »vierten Welle« kommt auch bei den Narren Demut auf. Das bringt das neue Narrenmotto der Poppelezunft Singen mit »Mir datet welle!“ zum Ausdruck, das Zunftmeister Stephan Glunk in der traditionellen närrischen Martinisitzung verkündete das das im Anschluss durch Glunk wie Narrenmutter Ekkehard Halmer gleich als Lied mit dem Refrain eingeübt wurde, schon weil man auf das Feiern der letzten Fastnacht verzichten musste. Die aktuell ambivalente Lage wurde auch im Saal deutlich, wo doch eine Reihe von Plätzen frei blieben, wegen Verhinderung am Arbeitstag, aber auch aus Vorsicht.

Bevor der Burggeist Poppolius aus seiner Gruft auferstehen durfte, in die er am letzten Aschermittwoch verschwinden musste, um nun den Narren ihre Mützen wieder anzuziehen, sie auch seit der letzten Fasnet nicht auf den Kopf setzen durften, gab es freilich erst mal Medienschelte. Denn Gerd Appenzeller, einst Chefredakteur einer regionalen Tageszeitung, der inzwischen für den Tagesspiegel tätig ist, ließ in in einem Artikel über die Taufe des "Poppele Platz" in Berlin doch spürbar werden, dass er aus seiner Zeit am Bodensee nicht viele wirkliche Erinnerungen mitgenommen hatte. Er verwandelte der den Poppele gar in eine Sie, verlegte den Hohenkrähen in den Schwarzwald und meinte sich zu erinnern, dass "die" Poppele gar Eier lege. Die Watsche landete freilich beim aktuellen Lokalchef der Tageszeitung in Singen, dem die Richtigstellung ins Notizbuch diktiert wurde, mit der intensiven Nachfrage, ob die wahre Gestalt des Poppele auch bei ihm angekommen sei. Aber so ist die Narretei eben.

Zunftkanzler Ali Knoblauch war angesichts des Lockdown-Jahrs schnell durch mit seinem Jahresrücklick, auch wenn er die ihm zugestandenen fünf Minuten doch um einiges überschritt. Die Bitte von Bürgermeisterin Ute Seifried, doch für den Seniorenrat zu kandidieren hat in zutiefst getroffen und vergällt im den Blick in den Spiegel. Und er wunderte sich, weshalb das Fassadenmuster vom "CANO" noch immer vom Rathaus steht, das als Muster für die Baustelle dienen sollte, noch immer dort steht obwohl das Shoppingcenter bereits vollendet ist. Die Antwort konnte er sich auch gleich geben: Wenn März von Singener Rathaus worden sei, habe man tatsächlich nicht gesagt in welchem Jahr. Knallhart seine Analyse zur OB-Wahl im Sommer, bei der Häusler fast 90 Prozent der abgegeben Stimmen bekam und den Gegenkandidaten. Denn das Ergebnis hätte er auch eingefahren, wenn er gegen einen Sack Kartoffeln kandidierte. Auch die wenigen hundert Meter Fahrradstraße hatte sich der Kanzelar vorgenommen, denn dort Plane man von Nord nach Süd, wo doch eigentlich die Radler meist von West nach Ost führen. Das geplante Singener "Taubenhaus" war für ihn ebenso Thema wie die aktuellen "rote Welle" in der Stadt, die schon seit Wochen den Verkehr ausbremst.

Der Gesang der Narrenlieder machte Mut auf die Fastnacht 2022, den trotz Zwangspause hatte wohl niemand den Text vergessen. nachgeholt werden musste die Einsetzung der beiden Narrenräte, für die es halt zu letzten Fasnet nun ein Notverfahren gab, nun konnten Sandra Geiger (jetzt Zeugwartin) und Joachim "Aki" Kania mit dem von Zunftmeister Stephan Glunk abgenommenen Schwur und dem Peitschenhieb des Poppele ganz offiziell in ihre Ämter eingesetzt werden.

Mehr Bilder von der Sitzung gibt es in unserer Galerie.

Unten gibt es noch das Video von der Sitzung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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