Historische Getreideernte am Galgenberg
Mit »Habergschirr« und Sichel

Sichelhenke Ernte | Foto: Nicht nur die Getreideernte von Hand wurde beim historischen Mähen in Bohlingen gezeigt. Die Schnitterinnen und Schnitter zeigten auch, wie die Mechanisierung in die Landwirtschaft Einzug hielt. Beispielsweise durch Mähmaschinen, die von Pferden gezogen w
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Bohlingen. Sehr beschwerlich war sie früher, die Arbeit auf dem Feld. Besonders in der Erntezeit, wenn das gute Wetter ausgenutzt werden musste, war die ganze bäuerliche Großfamilie gefragt um den Kraftakt zu leisten. Schließlich hing das Auskommen der Familie im Folgejahr vom sicheren Einfahren der Ernte ab. Die Bohlinger erinnern jedes Jahr einige Wochen vor ihrer traditionellen Sichelhenke mit einem historischen Mähen an diese Zeiten.

Historisch gekleidet machten sich die Schnitterinnen und Schnitter, die die alten Erntetechniken noch beherrschen mit allerlei altem Gerät auf zu einem Acker auf dem Galgenberg, beim alten Wasserreservoir, von wo aus die Zuschauer einen überwältigenden Ausblick auf den Bodensee hatten. Die Schnitterinnen und Schnitter hatten freilich nicht viel Zeit um die schöne Aussicht zu genießen. Schließlich fordert die Getreideernte mit »Habergschirr« und Sichel einiges an Kraft und Geschicklichkeit. Zum Glück für die Schnitterinnen und Schnitter war das diesjährige Mähen in drei Teile gegliedert. Zum 60. Jubiläum der Sichelhenke, das in diesem Jahr gefeiert werden kann, wurden Erntetechniken von 1918, 1938 und 1958 vorgeführt.

Vor 100 Jahren war die Ernte noch ausschließlich Handarbeit. 1938 gab es schon maschinelle Hilfe in Form von Mähmaschinen, die von Pferdegespannen gezogen wurden. Das Abgeschnittene Getreide musste dann noch von Hand zu Garben gebunden werden um es nach Hause zum Dreschen transportieren zu können. 1958 kamen schon Bindemäher zum Einsatz. Vielfach kamen diese, samt dem Traktor, der als Zugmaschine gebraucht wurde aus der Maschinenfabrik Fahr in Gottmadingen, erklärte Roland Isele vom Heimat und Museumsverein, der den Zuschauer die einzelnen Arbeitsschritte auf dem Acker erläuterte.

Als der Bindemäher, der das Getreide abschneidet und direkt zu fertigen Garben bindet noch seine letzten Runden auf dem Acker drehte, konnten sich die Schnitterinnen und Schnitter bereits ein Glas Most gönnen, denn auch das gehört zur historisch akkuraten Darstellung der Getreideernte, genau wie das abschließende gemütliche Vesper im Schatten der Streuobstbäume, zu dem natürlich auch die Zuschauer eingeladen waren. Ein treuer Besucher des Mähens ist auch Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler, der auch dieses Jahr wieder in den Reihen der Schnitter mit von der Partie war und bei der Ernte half.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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