Wiechser Schlosshexen bringen dem Remigius-Saal zum Toben
Mit der "Hex-Air" in die närrischen Lüfte
Steißlingen/ Wiechs. Einen ganz besonderen Narrenspiegel lieferten die Wiechser Schlosshexen am Sonntagabend im Steißlinger Reminiushaus ab. Kein Besucher mehr hätte wohl in den kleinen Saal gepasst, und das kleine Dorf trumpfe hier mit unglaublich vielen Akteuren auf der Bühne auf. Dabei war schon das Motto des Abends eine kleine Retourkutsche. Denn die Steißlinger Storchenzunft, hatte bei ihrem letzten Narrenspiegel die "Storchen Air" zelebriert, da habe man aber die Gäste aus Wiechs auf die letzten Plätze gesetzt, gab es von den beiden "Stewardessen Alina Schlosser und Christina Ebenslander zu erfahren. Deshalb luden sie nun eine zur großen Flugreise vom kalten Steißlingen ins warme Wiechs. Direkt ging der Flug allerdings dabei keineswegs von statten.
Doch erst mal brauten die Junghexen auf der kleinen Bühne ihr teuflisches Gebräu, für das auch Bürgermeister Benjamin Mors mit einer unfreiwilligen Lockenspende auf der Bühne beisteuern musste. Warum man aus Wiechs weg sollte, oder auch nicht. Das besangen die "Lied Chickz" mit einen würzigen Song darüber wie es ist im "Kaff" aufzuwachsen, in der der jeder ein Handy, aber niemals Empfang habe. Und doch sind sie geblieben und machen Wiechs zu was ganz besonderen. Und nun kamen ja auch alle mal raus auf ihrem Dorf. Beim Frauentanz gings praktisch im Minutentakt in einen anderen Winkel der Welt, von der Südsee über Irland nach Mumbay und einem abschließenden Trip auf Männerjagt nach Las Vegas. Wie das ist, wenn man was "besseres" will, als die Schönheiten vom Dorf, das zeigte der Narrenrat mit seinem "Tinder Sketch" über Dating Apps. Yannik Leibbach probierte hier das Nachfolgemodell von "Bauer sucht Frau" aus, aber was ihm da geboten wurde, sorgte höchstens im Publikum für allerbeste Stimmung, denn das waren schon schaurige Exemplare gewesen. Das Leben auf dem Airport zeigte anschließend der Nachwuchs mit einem effektvollen Tanzstück. Und auch sie durften dem immer wilder werdenden Publikum eine Zugabe geben. Alena Jäger hatte das Stück mit den Kids einstudiert.
Nach dem Auftritt des Musikverein Steißlingen, der irgendwie auch noch reinpasste in den kleinen Saal, waren die "Banklewieber" Anna Maier, Franziska Zimmermann und Nathalie Schlosser ein Höhepunkt dieses Abends. Als Gänse machten die klar, dass man hier auf diesem Weg erreicht, dass die Autos in der Ortsdurchfahrt bremsen weil sonst niemand ein einsehen mit den Wiechsern habe. Die beiden lästerten auch über die Reh- und Biberplage gingen doch zuweilen oft an die Gürtellinie ihrer männlichen Mitbewohner ganz frech. Sie erklärten die Storchenzunft kurzerhand zur "Strapsenzunft" denn im nun erst mal geschlossenen Narrenmuseum sei der Storch doch in gewagten Netzstrumpfhosen dargestellt. Der Protest der Steißlinger Gäste war ganz närrisch. Und sie Fragten sich, was ein "Unweltamt" im Steißlinger Rathaus wohl bedeuten sollte.
Frauengruppe begab sich auf der weiteren Reise danach "über die Wolken", der abschließende Männertanz war eine furiose Inszenierung gleich in drei Bildern mit Urlaubern im Jet, den Stewardessen dazu und zum Abschluss noch wilden Captains, die den Saal dann ganz zum Kochen brachten. Nathalie Schlosse hatte ihre Jungs dafür fit gemacht. Und absolut beeindruckend war das große Schlussbild dieses Abends mit beeindruckend vielen Akteuren auf der Bühne, die für einen richtig "alefänzigen" Abend mit viel Würze sorgten.
Zunftmeisterin Johanna Stengele konnte an diesem Abend zwei Menschen besonders Danken. Das war zum einen Udo Kuppel, der die letzten 20 Jahre hier für funktionierende Technik rund um die Bühne sorgte, und an Ex-Moderator Ottmar Klotz, der letztes Jahr zwar schon Abschied gefeiert hatte, aber nun erstmals als "Rentner" mit dabei war. Er hatte mit Alina Schlosser und Christina Ehrenbach zwei pfiffige Nachfolgerinnen gefunden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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