Erste Fahrt der Museumsbahn endet am Kreisel
Mit dem Zug nach Singen
Singen. Eine Bahnfahrt nach Singen ist an sich nichts besonderes. Speziell wird die Fahrt erst, wenn dadurch ein lange gehegter Traum vieler Eisenbahnfreunde im Hegau und der angrenzenden Schweiz in greifbare Nähe rückt.
Die »Stiftung Museumsbahn Stein a. R. Etzwilen Hemishofen Ramsen & Rielasingen Singen« hat nach mehr als acht Jahren andauernden Verhandlungen, von Seiten des Eisenbahnbundesamts, die Sicherheitsgenehmigung für den deutschen Streckenabschnitt Ramsen (Landesgrenze)–Singen erhalten. Vor wenigen Monaten folgte die entscheidende Infrastrukturgenehmigung durch das Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. Damit war es dem Verein nun möglich zum ersten mal nach über zwanzig Jahren mit einem Zug von Ramsen nach Singen zu fahren. Mit dabei waren neben Pressevertretern einige Vereinsmitglieder, darunter Stiftungspräsident Prof. Dr. Giorgio Behr und Stefan Keller, Franz Signer, Werner Wocher vom Verein zur Erhaltung der Bahnlinie Etzwilen-Singen.
So mancher Autofahrer rieb sich verwundert die Augen, und Passanten blieben mit einem ungläubigen Lächeln stehen, als sie den Zug auf der seit Jahren brachliegenden Strecke erblickten. Ein jähes Ende fand diese erste Fahrt freilich am Kreisverkehr Georg-Fischer-/ Güterstraße, denn dort fehlen rund 100 Meter Gleis. Die Strecke wird an dieser Stelle durch den Kreisverkehr unterbrochen. Als die Stadt die Gleise Anfang der 2000er Jahre abgebaut hat, hat sie jedoch mit dem Verein zur Erhaltung der Bahnlinie vertraglich vereinbart, dass die Schienen wieder eingebaut würden, sobald der Verein die Notwendigen Genehmigungen für einen Eisenbahnbetrieb in Deutschland hat. Da dies nun der Fall ist, sind die Vereinsmitglieder optimistisch, dass sie in absehbarer Zeit mit ihren historischen Zügen bis zum Singener Hauptbahnhof fahren können.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare