Premiere am 21. Juni im Färbegartne
Mit de Marivaux' "Sklaveninsel" durchs Sommertheater

Zum vierten Mal lädt die Färbe ihre Gäste zum Sommertheater ein, diesmal mit der herrlich frechen Komödie „Die Sklaveninsel“ von Pierre Carlet de Marivaux. | Foto: Cornelia Hentschel/Theater „Die Färbe“
  • Zum vierten Mal lädt die Färbe ihre Gäste zum Sommertheater ein, diesmal mit der herrlich frechen Komödie „Die Sklaveninsel“ von Pierre Carlet de Marivaux.
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Singen. Im Theater „Die Färbe“ in Singen bereitet man sich mit Volldampf auf das diesjährige Sommerstück vor: Premiere ist am 21. Juni, der lauschige Färbegarten wird in der Inszenierung von Elmar F. Kühling zur einsamen Insel, auf der eigenwillige politische Verhältnisse herrschen. Bei schlechtem Wetter wird die einsame Insel in die Basilika verlegt, wo die Besucher eine nicht minder attraktive Bühne erwartet. Zum vierten Mal lädt die Färbe ihre Gäste zum Sommertheater ein, diesmal mit der herrlich frechen Komödie „Die Sklaveninsel“ von Pierre Carlet de Marivaux.

Vier Überlebende eines Schiffbruchs, haben sich auf die Sklaveninsel gerettet: Iphicrates (Stephan Weiland, neu im Färbe-Ensemble) und sein Diener Arlequin (Fionn Stacey), Euphrosine (Alexandra Born) und ihre Zofe Cleanthis (Magdalena Herzberg). Die Bewohner dieser Insel haben aufgrund leidvoller Erfahrungen die übliche Hierarchie umgekehrt: die ehemaligen Diener werden hier zu Herren und die Herren zu Dienern, damit sie deren Lage nachempfinden und ihre eigene Willkür erkennen. Die Sklaveninsel wird von Nachfahren ursprünglich als Sklaven auf der Insel Gestrandeten regiert: Insel-Chefin Triveline (Dina Roos) und ihr Gefolgsmann (Stefan Wallraven).

Pierre Carlet de Marivaux (1688 bis 1763), einer der faszinierendsten französischen Autoren des 18. Jahrhunderts, ist in Frankreich neben Molière der meistaufgeführte klassische Komödiendichter. Als er „Die Sklaveninsel“ 1725 in Paris auf die Bühne brachte, ging er so weit, wie er unter den gegebenen Umständen gehen konnte, ohne unter den Druck staatlicher Repressalien zu geraten; daß heute das Verhältnis zwischen Herrschern und Beherrschten, zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten weltweit noch immer nicht gelöst ist, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich wieder unablässig öffnet, macht das Stück auch 300 Jahre nach seiner Uraufführung erschreckend aktuell. Der kühne Aufklärer und Vordenker der französischen Revolution deckt im utopischen Gesellschaftsmodell dieser deftigen, nahezu volkstümlichen Komödie auf, wie zufällig und ungerecht die Rollen in der Gesellschaft verteilt sind.
1715 starb Ludwig XIV., der Begründer des Absolutismus. Der Sonnenkönig hatte mit seinem Prunk alle Fürstenhäuser Europas beeinflusst, die Bevölkerung allerdings galt als „quantité négligeable“, als vernachlässigbare Größe. Die Menschen bezahlten mit ihren Steuern den Reichtum des Adels, waren dabei recht- und wehrlos, litten unter Hungersnöten. Kaum jemand ahnte, daß Theater, Literatur und selbständiges Denken sich noch im 18. Jahrhundert gegen die Herrschenden wenden und Revolutionen auslösen würden …
Premiere ist am 21. Juni, gespielt wird bis einschließlich 26. Juli jeweils von Mittwoch bis Samstag um 20.30 Uhr, sowie sonntags um 11 Uhr. Auch die Außengastronomie wird wieder bewirtet sein und öffnet vor den Abendvorstellungen jeweils um 18 Uhr.

Quelle: Theater "Die Färbe"

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Presseinfo aus Singen

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