Schlatter Narren eröffnen besondere Fasnet

Mit "Breame-Datscher" in Richtung erstes Narrentreffen

Singen-Schlatt. Eine besondere Fastnacht konnten die Schlatter „Breame“ am Martiniabend in der Hohenkrähenhalle unter Präsident Jochen Metzger mit den Tradionsfiguren „Bream“, „Brücklehexe“ und „Wilder Schlatter“ eröffnen und gleich auch noch einen Zuwachs präsentieren. Denn mit der neuen Figur „Breame-Datscher“, die ohne Maske auf den Umzügen und im Narrentreiben unterwegs ist, will man auch den etwas älteren Narren entgegenkommen, und auch denen, die eben keine Maske tragen wollen oder auch einfach eine günstigere Verkleidung möchten. Der Datscher ist dabei ein umfunktionierter Teppichklopfer, wurde zur Fasneteröffnung vorgeführt. Die Kostüme sind selbst genäht.

Nach zwei Jahren Corona-Wirren, bei denen die Gesundheitspolitik die Narren um ihre Traditionsfastnacht gebracht habe, so Zunftpräsident Jochen Metzger, steht den „Breame“ eine besondere Fastnacht bevor. Denn der rund 45 Mitglieder starke Verein wird am 4. und. 5. Februar 2023 ein erstes Narrentreffen veranstalten. Es ist als „Landschaftstreffen“ der Landschaft Rosenegg unter Einbeziehung der Nachbardörfer geplant und sozusagen aus der Not geboren. Denn als die großen für 2023 geplanten Freundschaftstreffen der Narrenvereinigung abgesagt wurden, mangels Planungsperspektiven nach der zweiten Corona-Fastnacht, wurde nach einer neuen Lösung gesucht. Und die waren nun eben vier Landschaftstreffen, von denen in Schlatt eines stattfinden soll. „Wir wollen damit allen 120 Zünften unserer Narrenvereinigung die Möglichkeit geben, an einem Narrentreffen teilzunehmen“, unterstrich der Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, Rainer Hespeler, dazu im Rahmen einer anderen Martini-Veranstaltung.

„Für uns bedeutete das freilich, in kürzester Zeit einen solchen Festtag in der Organisation so vorzubereiten, dass erst mal nur ein kleines finanzielles Risiko für unseren kleinen Verein entsteht, bis wir wussten, dass das Treffen mit höchster Wahrscheinlichkeit stattfinden kann“, so Jochen Metzger im Gespräch mit dem Wochenblatt. Das bedeutet unter anderem: Es wird ein „Freiluft-Narrentreffen“, also ohne Festzelt, für das im Ort ohnehin kein Platz wäre. Und es bedeutet viel Ehrenamt: insgesamt 18 Besenwirtschaften wird es an Umzugssonntag geben, das sei ein starkes Miteinander im Dorf, freut sich Jochen Metzger. Erwartet werden rund 1.600 Hästräger aus 23 Zünften der Landschaft Rosenegg und Nachbarn, plus Musiker, die sich auf einem rund 1,3 Kilometer langen Umzugsweg präsentieren können. Schlatt ist ja bereits durch die Hegau-Umzüge in größeren Anlässen erprobt, das sei nun natürlich eine andere Dimension. Weil auch die Zahl von Parkplätzen in und um Schlatt begrenzt ist, sind die „Breame“ sehr froh über die Schirmherrschaft von OB Bernd Häusler, der zur symbolischen Schirmübergabe versprochen hat, dass die Stadt hier einen Shuttle-Service für die Besucher anbietet, der die Parkplätze am Marktzentrum Mühlhausen bis nach Volkertshausen bei Edeka an das Festgelände anschließt. „Bis jetzt mussten wir erst mal nur viel Hirnschmalz investieren, jetzt geht es an die Umsetzung“, machte der Zunftpräsident deutlich.

Geplant ist ein Narrenbaumumzug am Samstag, 4. Februar mit anschließendem Narrentreiben. Der Sonntag wird mit einer Narrenmesse eröffnet, zum anschließenden Zunftmeisterempfang öffnet dann bereits das Festgelände, damit schon viel Fastnacht bis zum Umzugsbeginn um 14 Uhr im Narrendorf möglich ist.