Spenden nach Mitgliederumfrage
Metaller für Sozialprojekte
Singen. Die IG Metall hat Wort gehalten: Anfang des Jahres wurde eine Umfrage zu wichtigen Zukunftsthemen der Arbeitsgesellschaft gestartet, an der nicht nur Mitglieder teilnehmen durften. Dabei wurde versprochen, dass die Gewerkschaft für jeden Fragebogen einen Euro einem karitativen Projekt zukommen lässt.
Nicht nur deshalb, sondern wohl auch weil es in der Arbeitswelt doch einige Themen gibt, die den Menschen auf den Nägeln brennen, hatten fast 2.800 Personen aus dem Bezirk der IG Metall an dieser Umfrage teilgenommen. »Damit liegen wir bundesweit im Spitzenfeld«, freute sich der regionale Bevollmächtigte Enzo Savarini über das Echo auf die bundesweite Aktion im Rahmen einer Betriebsratsitzung letzte Woche, bei der das Versprechen mit der Übergabe von jeweils 1.400 Euro an den »Lebensraum Schule« aus Singen unter der Leitung von Inge Bayer und den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen, der mit Ralf Volber hier einen regionalen Mentor als einst betroffenes Elternteil hat, einlöste. Der Vereins Lebensraum Schule ist aus dem einstigen »Vorschulverein« in Singen hervorgegangen und bietet im Kooperation mit der Stadt Singen mit inzwischen rund 150 Mitarbeitern Nachmittagsbetreuung an den Ganztagesschulen in Singen für 500 Kinder an. Er füllt nicht nur dort eine Lücke im Angebot sondern kümmert sich inzwischen auch sehr intensiv um Flüchtlingskinder in speziellen Gruppen. Gerade für die Fortbildung der Mitarbeiter ist diese Spende höchst willkommen, betonte Inge Bayer bei der Übergabe.
Der Förderverein für krebskranke Kinder ist nicht nur ein Netzwerk zur Unterstützung von Eltern, die durch eine Krebserkrankung ihrer Kinder oft vor fast unlösbaren Herausforderungen stehen, er hat auch eigene Mitarbeiter an der Tübinger Klinik, die Eltern und Kinder betreuen. Ralf Volber machte deutlich, dass seine Familie es ohne eine solche Unterstützung nie hätte bewältigen können und wenn sein Sohn auch inzwischen Student ist, so wurde er nie müde, diese wertvolle Organisation als Spendensammler zu unterstützen.
Die Umfrage der IG Metall ergab ein sehr aufschlussreiches Stimmungsbild, gerade zu Themen wie die Rückkehr nach Teilzeit in eine Vollzeitstelle, zur Qualifizierung der Mitarbeiter für »Industrie 4.0«, zur Schichtarbeit, zur Rente und den Arbeitszeitmodellen insgesamt. Aus den Ergebnissen dieser Umfrage werden nun konkrete Forderungen formuliert, mit denen es in die nächsten Tarifverhandlungen für 2018 gehen soll. Letzten Donnerstag fand bereits die erste Regionalkonferenz für Baden-Württemberg statt, bei denen sich der IG-Metall-Bezirk unter anderem mit einer Lohnforderung von sechs Prozent mehr einbrachte, so Enzo Savarino im Pressegespräch.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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