Bilanz von Polizei und Stadt ist positiv
Maßnahmen gegen Tuningszene erfolgreich
Singen (swb). Die Tuningszene ist für die Stadt Singen in den letzten Jahren zu einem echten Problem geworden. Zwischen April und Oktober lieferten sich am so genannten Obi-Kreisel in der Südstadt jeden Freitag die Liebhaber aufgemotzter Autos lautstarke Wettkämpfe um die Gunst des zahlreichen – hauptsächlich jugendlichen – Publikums. Sehr zum Ärger der Anwohner und anderer Verkehrsteilnehmer.
Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen sind Stadtverwaltung und Polizei gegen diese Auswüchse vorgegangen. Die Bilanz für dieses Jahr fällt nun recht positiv aus, denn die gemeinsamen Anstrengungen haben gegriffen und die Tuningszene davon abgehalten, sich weiter in der Südstadt zu treffen, heißt es in einer Presseerklärung der Stadt Singen..
Wie das Polizeipräsidium Konstanz berichtete, gelang dies durch einen enormen Kraftaufwand seitens der Einsatzkräfte, die mit ständigen Kontrollen an den Freitagen vor Ort waren. Durch die Schaffung einer Tempo-30-Zone im Areal des Verkehrskreisels am Freitagabend durch die Stadt, der raschen Ahndung sowie durch den konzertierten Einsatz gemeinsam mit den Kollegen der Schweizer Polizei hat sich die Lage innerhalb des Jahres deutlich entspannt.
In 2016 waren an den Wochenenden regelmäßig bis zu 50 Polizeibeamte bei den Kontrollen im Einsatz. Dazu kamen noch die Beamten aus der benachbarten Schweiz. „Wir hatten in Singen nämlich überwiegend PS-starke Autos aus der Schweiz. Das Freitagstreffen hat überregional stark an Bedeutung gewonnen, es kamen viele aus der näheren und weiteren Umgebung“, weiß Karl-Heinz Reiter von der Verkehrspolizeidirektion Sigmaringen, wo der Einsatz koordiniert wurde.
Insgesamt wurden rund 500 Fahrzeuge kontrolliert, dabei wurden 370 Fahrzeughalter erfasst. Über 100 von ihnen mussten wegen Geschwindigkeitsübertretungen ein Bußgeld bezahlen. 50 Anzeigen erfolgten wegen nicht erlaubter Fahrzeugtechnik, 12 Verwarnungen wurden ausgesprochen. 13 Fahrer erhielten Fahrverbote. Alkohol- oder Drogenmissbrauch spielten aber keine Rolle, hier gab es kaum Verstöße.
Die erhöhten Bußgelder und auch die einbehaltenen Sicherheitsleistungen, die gerade von Schweizern zu hinterlegen waren, zeigten nach Aussage der Polizei enorme Wirkung, ebenso die ausgesprochenen Platzverweise. Zudem wurden auch erhöhte Bußgelder wegen Lärmbelästigung erlassen. „Wer 200 Euro zahlen muss, dem tut das schon weh“, sagt dazu Karl-Heinz Reiter in seinem Bericht.
Insgesamt zeigten sich Polizei und Stadtverwaltung zufrieden mit der Entwicklung am Obi-Kreisel in der Südstadt. Man werde aber auch in 2017 mit abgestimmten Maßnahmen Störungen und Gefahren aus der Tuningszene entschlossen entgegentreten.
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
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