Riesen-Applaus nach dem Konzert in der Kirche Peter und Paul

Luther-Singspiel als gelebte Ökumene

Singen. Besser kann man Ökumene gar nicht hinbekommen. Der Kinderchor der Singener Peter und Paul Kirche, in dem auch einige Kinder der evangelischen Luthergemeinde aus der Nachbarschaft mitsingen, führte am Sonntagabend ein beeindruckendes Luther-Singspiel in der katholischen Kirche auf, mit dem Segen der Kirchengemeinde.

Bei dem Projekt unter der Federführung von Elisabeth Paul war das Begleitorchester nicht nur ökumenisch, sondern auch prominent besetzt. Caritas-Geschäftsführer Wolfgang Heintschel an der Orgel, der Leiter des Kinderheims Peter und Paul, Jürgen Napel an der Gitarre, seine Frau Claudia am Akkordeon, an der Geige Luther-Pfarrerin Andrea Fink.

Das Singspiel spielt übrigens in einer Schulpause, als es darum geht, ein gerade fertig gestelltes Referat über Luther zur Probe zu präsentieren. Daraus entwickelt sich auf der Bühne das Geschehen über den Reformator, der seine Zweifel an der katholschen Kirche und dem damals eingeführten Ablasshandel zu Finanzierung des Petersdom in seinen Thesen über eine Kirche für die Menschen zum Ausdruck bringt und der bekannterweise später die bislang lateinische Bibel ins Deutsche übersetzt, damit sie eben allen Menschen zugänglich werden soll. Luthers Leben rauschte so in knapp einer Stunde als spannende Geschichte an den Zuhörern in der fast bis auf den letzten Platz besetzten Kirche vorbei. Der Applaus nach der Aufführung sprach Bände. Es war bereits das zweite Projekt in der Kooperation der katholischen und evangelischen Gemeinden. Vor drei Jahren wurde mit dem Musical »Bartimäus« in der Bonhoeffer-Kirche Premiere gefeiert.