Kreisverband kritisiert die Rolle der Türkei in dem Konflikt klar
Linke rufen zu Solidaritätsdemonstration für Afrin und Rojava
Konstanz. Kurdische Gruppen aus der Bodenseeregion, ein neugegründetes Konstanzer Solidaritätsbündnis und der Kreisverband der Linkspartei rufen für Samstag, 24. März, ab 12 Uhr, zu einer Demonstration in Konstanz auf dem Benedektinerplatz gegen den Krieg der Türkei gegen die Menschen in der Stadt Afrin und der Region Rojava in Nordsyrien auf. Unterstützt wird die Aktion auch vom Theater Konstanz.
Im Aufruf zu der Demonstration heißt es:
„Am 19.03.2018 meldet die türkische Armee die Einnahme der Stadt Afrin. Medien berichten von Hinrichtungen, Folterungen und Plünderungen auf offenen Straßen. Mehr als 300 ZivilistInnen wurden bisher getötet. Es wurden gezielt Wohngebiete angegriffen, das einzige Krankenhaus wurde bombardiert, die Wasserversorgung der Region, der Staudamm Meydanik, gekappt und das Telekommunikationszentrum zerstört. Es droht eine humanitäre Katastrophe, den Menschen fehlt es an Lebensmitteln, an Strom und Wasser und vor allem an medizinischer Versorgung. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht.
Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) haben die Stadt bis zum Schluss verteidigt und ziehen sich aktuell zurück. Es waren vor allem KämpferInnen der YPG, die in dem bereits siebenjährigen Krieg in Syrien den Islamischen Staat aus der Region und aus großen Teilen Syriens vertrieben haben. Afrin ist Teil der demokratischen Konföderation Nordsyriens (Rojava), das sich während des syrischen Bürgerkriegs zu einer der stabilsten und demokratischsten Gebiete in der Region entwickelt hat. Laut dem International Middle East Peace Research Center hat die Region, flächenmäßig nicht einmal so groß wie das Saarland, mindestens 320.000 syrische Binnenflüchtlinge aufgenommen. Diese Errungenschaften sind gefährdet, vor allem aber sind Leib und Leben der Menschen in Afrin in größter Gefahr.
Obwohl der wissenschaftliche Dienst der Bundesregierung und alle Bundestagsparteien diesen Angriff der Türkei auf Afrin als völkerrechtswidrig einstufen, schweigt die Bundesregierung bis heute.
Durch dieses Schweigen, die Waffenlieferungen an die Türkei und dem Einsatz von deutschen Leopard-Panzern macht sich Deutschland mitschuldig an diesem Krieg und seinen Verbrechen!
Wir fordern ein sofortiges Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges und die Verurteilung der Türkei durch den UN-Sicherheitsrat sowie sofortige humanitäre Hilfe!“
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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