MdL Storz hatte den Antrag gestellt
Landtagsausschuss lehnt Kormoran-Management am Bodensee ab
Singen/ Stuttgart. Am baden-württembergischen Bodenseeufer wird es bis auf Weiteres kein Kormoran-Management geben. Der Landwirtschaftsausschuss des Landtags lehnte einen Antrag des Abgeordneten Hans-Peter Storz aus Singen mit den Stimmen der Regierungsparteien am Mittwoch ab.
Der fischereipolitische Sprecher der SPD ist vom widersprüchlichen Handeln der grün-schwarzen Koalition enttäuscht. „Es ist eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit, wenn Regierungsabgeordnete im Plenum des Landtags eine Regulierung der Kormoranbestände fordern und im Ausschuss hinterher anders abstimmen,“ kommentierte Storz das Ergebnis.
Vertreter des Ministeriums für den ländlichen Raum hatten während der Beratungen vorgetragen, dass sie die Ergebnisse des Kormoran-Dialogs zwischen Naturschutz und Fischerei noch abwarten wolle. Außerdem wurde im Ausschuss bekannt, dass die von der Regierung angekündigten Maßnahmen gegen den Stichling dieses Jahr noch nicht umgesetzt werden können.
„Die Felchen im Bodensee sind ernsthaft bedroht. Deswegen reicht es nicht, wenn sich die Regierung auf nicht abgeschlossene Dialogprozesse zurückzieht. Die Leitlinie der Landesregierung „Schwätzen statt Handeln“ schade dem Felchen und auch den Berufsfischern am Bodensee.
Die dreijährige Felchen-Schonzeit, die ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten wird, reiche nach Storz Überzeugung nicht aus, um die Bestände des Fischs im Bodensee dauerhaft zu sichern. Doch bei Maßnahmen gegen den eingewanderten Stichling oder gegen das starke Wachstum der Kormoran-Population verschenke die Landesregierung wertvolle Zeit.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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