Singener Nachbarschaftswein dreht sich um Kirchtürme
Landrat sagt noch nichts zu Klinik-Zukunft

Foto: Singens neuer OB Bernd Häusler konnte in diesem Jahr im neuen Museum Art & Cars die Bürgermeister der umliegenden Gemeinde und Städte begrüßen. Swb-Bild: of
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Singen (of). Landrat Frank Hämmerle wollte sich im Rahmen des Nachbarschaftsweins nicht zur aktuellen Lage des Gesundheitsverbunds äussern. Er dürfe da noch nichts sagen, bevor nicht die entsprechenden Gremien über die Bilanzen entschieden hätten, gab der Landrat bekannt. Er wolle weitere Angaben somit auch erst am nächsten Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz machen. Er könne nur so viel sagen, dass die Jahre 2012 und 2013 nicht so schlecht waren. Zur Neubewertung des Unternehmenswerts der Kliniken des alten HBH-Verbunds, die nun nur noch einen Bruchteil dessen wert sein sollen, mit denen sie zur Fusion eingereicht wurden, sagte Hämmerle gar nichts.

Etwas deutlicher wurde der neue Singener OB Bernd Häusler in seiner Rede. Er hatte sich das Thema „Kirchturm“ über seine Ansprache gestellt. Hier stehe der neue Verbund vor einer Herkulesaufgabe, denn gerade die aktuell abgeschlossenen Koalitionsverhandlungen machten deutlich, dass man vor einem „gnadenlosen Wettbewerb“ der Standorte stehe. So gesehen sei es gut, dass man über die Kirchtürme hinweg fast im ganzen Landkreis zusammen gefunden habe, wenn das Thema in Singen auch immer noch sehr emotional diskutiert werde. Für die Zukunft kündigte Häusler von seiner Seite aus Transparenz zu diesem Thema an. Die habe seiner Meinung nach in der Phase vor der Fusion gefehlt.

Das Thema „Kirchturm“ reichte freilich in den Reden zwischen den Gängen beim traditionellen Treffen der Bürgermeister aus dem Hegau und einiger Vertreter der Schweizer Politik über das gerade virulente Krankenhausthema hinweg. OB Bernd Häusler sieht in den Themen Windkraft und Kultur gute Beispiele. Jetzt müsse man in der Schulentwicklung für ein gemeinsames Ziel zusammenrücken können. Dem pflichtete auch der neue Radolfzeller OB Martin Staab bei. „Wir müssen den Bürgern klar machen, dass manches eben nur noch gemeinsam geht.‘“ Der Steißlinger Bürgermeister Artur Ostermaier bedauerte, dass es beim Thema Windkraft wohl darauf hinauslaufe, dass keiner der avisierten Standorte eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung zulasse, wegen Bedenken aus dem Naturschutz.

Landrat Hämmerle brachte in seiner Ansprache das Thema Asyl noch auf den Tisch. Der Landkreis stehe hier unter großen Druck, den jeden Monat kämen noch rund 50 weitere Asylbewerber in den Landkreis, die man unterbringen müsse. Sein Apell richtete sich an die anwesenden Bürgermeister, dem Kreis bei seiner Aufgabe zu helfen. Im Land werde schon darüber nachgedacht, eventuell sogar Turnhallen zur Unterbringung zu nutzen. Der Kreis müsse aus eigener Tasche inzwischen 3,2 Millionen zusätzlich zur Lösung des Problems einstellen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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